FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag deutlich über 1,20 US-Dollar geklettert. Nachdem die Gemeinschaftswährung zeitweise bis auf 1,2048 US-Dollar gestiegen war und damit auf den höchsten Stand seit Anfang März, wurde der Euro am Nachmittag wieder etwas tiefer bei 1,2016 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2035 (Freitag: 1,1986) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8309 (0,8343) Euro.

Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Entwicklung in der Corona-Krise. So habe die Impfkampagne in der der Eurozone zuletzt Fahrt aufgenommen, hieß es. Zuvor hatte das vergleichsweise hohe Tempo der Corona-Impfungen in den USA immer wieder den Dollar gestützt.

"Grundsätzlich können wir uns vorstellen, dass die Euro-Aufwertung gegenüber dem US-Dollar zunächst weiterläuft", sagte Experte Thomas Meißner von der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Einschätzung nach dürfte die Euro-Aufwertung gegenüber dem Dollar aber begrenzt bleiben. "Die Vereinigten Staaten hinterlassen derzeit ökonomisch alles im allem einen weitaus besseren Eindruck als der Euroraum, wo Corona im Alltag noch sehr präsent ist", sagte Meißner.

Am Devisenmarkt haben Anleger auch die Entwicklung von Digital-Währungen im Blick. In Großbritannien gaben Notenbank und Finanzministerium zum Wochenauftakt den Start einer gemeinsamen Arbeitsgruppe zur Erforschung einer digitalen Landeswährung bekannt. Die Zentralbank folgt damit anderen großen Notenbanken, die ähnliche Initiativen gestartet haben. Dazu zählt auch die EZB, die Mitte des Jahres über weitere Schritte hin zu einem digitalen Euro entscheiden will.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86355 (0,86793) britische Pfund, 130,09 (130,17) japanische Yen und 1,0998 (1,1011) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1772 Dollar gehandelt. Das waren etwa vier Dollar weniger als am Freitag./jkr/jsl/he