FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag von soliden Konjunkturdaten profitiert. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2060 US-Dollar und damit einen halben Cent mehr als im asiatischen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,2046 Dollar festgesetzt.

Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im April aufgehellt. Der Markit-Einkaufsmanager stieg von März auf April um 0,5 Punkte auf 53,7 Zähler. Der Indikator signalisiert damit Wirtschaftswachstum. Dies gilt auch wieder für den durch die Corona-Pandemie stark getroffenen Dienstleistungssektor. Der Euro legte nach Bekanntwerden der Daten zu.

Der russische Rubel stieg gegenüber Dollar und Euro spürbar an. Händler erklärten dies zum einen mit einer tendenziellen Entspannung im Konflikt Russlands mit der Ukraine. Zum anderen hob die russische Zentralbank ihren Leitzins in einem großen Schritt um 0,5 Punkte an. Dies übertraf die Erwartungen von Analysten. Der Rubel profitierte hiervon.

Die türkische Lira steht dagegen weiter unter Druck. Für einen Euro mussten am Freitag erstmals seit Herbst 2020 wieder mehr als 10 Lira gezahlt werden. Hintergrund der Lira-Schwäche sind neben der angespannten Corona-Lage im Land vor allem politische Faktoren. Außenpolitisch bestehen seit längerem Konflikte mit dem Verbündeten USA, insbesondere wegen eines Raketenabwehrsystems, das die Türkei von Russland erworben hat. Hinzu kommen mehrere Wechsel an der Spitze der Notenbank.

In den USA stehen am Nachmittag die Markit-Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm. An den Finanzmärkten wird ihnen jedoch weniger Beachtung geschenkt als dem alteingesessenen Indikator des Instituts ISM. Dieser wird etwas später im Monat veröffentlicht.

Im Verlauf des Nachmittags wollen sich außerdem EZB-Präsidentin Christine Lagarde und US-Finanzministerin Janet Yellen zu Wort melden./bgf/jkr/jha/