FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro ist am Montag gesunken. Am Morgen hatte sich die Gemeinschaftswährung zunächst noch stabil gehalten. Seit dem Vormittag stand der Euro aber etwas unter Druck, wobei der Kurs auf ein Tagestief bei 1,1058 US-Dollar rutschte. In der vergangenen Nacht wurde der Euro noch bei knapp unter 1,11 Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am späten Freitagabend. Starke Kursverluste gab es hingegen beim chinesische Yuan. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1052 Dollar festgelegt.

Der US-Dollar konnte zu allen wichtigen Währungen zulegen, während der Euro im Gegenzug unter Druck geriet. Am Devisenmarkt blieb das Coronavirus ein beherrschendes Thema. In China sind inzwischen mehr Menschen an der neuen Lungenkrankheit verstorben als während der Sars-Pandemie vor 17 Jahren. Infektionen und Todesfälle steigen weiter und Chinas Führung erwägt unbestätigten Berichten zufolge eine Überprüfung des Wachstumsziels.

Nachdem es an Chinas Aktienbörsen zu starken Kursverlusten kam, stand der chinesische Yuan unter Verkaufsdruck. Im Handel mit dem amerikanischen Dollar verlor Chinas Währung etwa 1,5 Prozent an Wert. Es war der erste Tag nach den verlängerten Ferien zum chinesischen Neujahrsfest, an dem der Yuan auf dem chinesischen Festland wieder gehandelt wurde. Die außerhalb Chinas gehandelte Währung (Offshore-Yuan) hatte bereits in den Tagen zuvor erheblich unter Druck gestanden.

Unter Druck stand auch das britische Pfund, das ebenfalls zu allen wichtigen Währungen an Wert verloren hatte. Der britische Premierminister Boris Johnson hat für die Verhandlungen über die künftigen Handelsbeziehungen zur EU eine harte Linie angekündigt. Die britische Regierung will sich demnach auf keinen Fall vertraglich auf die Einhaltung von EU-Standards bei Umweltschutz, Arbeitnehmerrechten und staatlichen Wirtschaftshilfen festlegen lassen.

Neue Daten zur Stimmung der Einkaufsmanager konnten die Kurse am Devisenmarkt kaum bewegen. Stimmungsindikatoren des Forschungsunternehmens Markit sind für die Eurozone und für Großbritannien jeweils etwas besser als erwartet ausgefallen./jkr/bgf/mis