FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag auch wegen steigender Corona-Infektionen nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1815 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch rund einen halten Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1821 (Mittwoch: 1,1852) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8460 (0,8437) Euro.

Die hohe Zahl der Neuinfektionen in der Eurozone mit dem Corona-Virus belastet den Euro. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone, hat mit 11 287 erstmals den Wert von 10 000 überschritten. In anderen Ländern Europas ist die Entwicklung noch gravierender und die Furcht vor weiteren wirtschaftlichen Beschränkungen wächst.

Die US-Wirtschaft präsentiert sich unterdessen robust. So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gefallen. Zudem stieg im September der Index der wirtschaftlichen Frühindikatoren stärker als erwartet. Auch Zahlen vom Immobilienmarkt überraschten positiv.

Die türkische Lira ist unterdessen auf ein Rekordtief zum Dollar gefallen und hat so ihre jüngste Talfahrt fortgesetzt. Die türkische Notenbank hat ihren Leitzins überraschend nicht angehoben und ihn bei 10,25 Prozent belassen. Die türkische Lira zählt zu den Währungen mit den stärksten Kursverlusten in diesem Jahr. Die Gründe reichen von der hohen Inflation im Land über Belastungen durch die Corona-Krise bis hin zu politischen Risiken wie den zahlreichen militärischen Interventionen in der Region. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte sich immer gegen Zinserhöhung ausgesprochen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90273 (0,90754) britische Pfund, 123,72 (124,27) japanische Yen und 1,0726 (1,0715) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1895 Dollar gehandelt. Das sind rund 28 Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he