FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag anfängliche Gewinne nach schwachen US-Konjunkturdaten ausgeweitet. Am Nachmittag stieg der Kurs der Gemeinschaftswährung auf 1,1889 US-Dollar und damit so viel wie seit etwa drei Wochen nicht mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1873 (Mittwoch: 1,1807) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8423 (0,8470) Euro.

Die US-Wirtschaft ist im Frühjahr merklich schwächer gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal auf das Jahr hochgerechnet um 6,5 Prozent zum Vorquartal. Volkswirte hatten hingegen mit einem Plus von 8,4 Prozent gerechnet. Das Wachstum hat sich im Vergleich zum ersten Quartal kaum beschleunigt.

Während der Konsum das Wachstum antrieb, belastete die schwächelnde Bauindustrie. Die Bauinvestitionen gingen deutlich zurück. "Angesichts der zahlreichen Meldungen über Knappheit an Baustoffen sollte dies nicht als Zeichen einer Konjunkturschwäche fehlgedeutet werden", kommentierte Elmar Voelker, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Belastet wurde der Dollar zudem durch die Entscheidungen der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend. Zwar gab die Fed nach ihrer Zinssitzung Hinweise auf eine absehbar weniger großzügige Geldpolitik. Notenbankchef Jerome Powell blieb aber vage und sagte, dass insbesondere die Lage auf dem Arbeitsmarkt noch nicht ausreiche, um konkreter werden zu können.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85080 (0,85095) britische Pfund, 130,41 (129,97) japanische Yen und 1,0788 (1,0802) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1827 Dollar gehandelt. Das waren etwa 20 Dollar mehr als am Vortag./jsl/he