FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Montagmittag die deutlichen Kursverluste vom vergangenen Freitag vorerst nicht fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt mit 1,2070 US-Dollar gehandelt und damit etwa auf dem gleichen Niveau wie am Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag noch etwas höher auf 1,2123 Dollar festgesetzt.

Am Morgen war der Dollar noch von einem Bericht der US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" gestützt worden, während der Euro zeitweise leicht unter Druck geriet. Laut dem Blatt will die designierte US-Finanzministerin Janet Yellen bei ihrer Anhörung vor dem Kongress in dieser Woche das Ziel marktbasierter Wechselkurse betonen. Zuvor hatte der scheidende Präsident Donald Trump mehrfach versucht, den Dollar gezielt zu schwächen. Mit den Maßnahmen sollten Vorteile im internationalen Handel erzielt werden.

Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank geht davon aus, dass sich die aktuelle Dollar-Stärke noch eine Weile fortsetzen dürfte. Neue Staatshilfen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise dürften "genügend rentierliche Anlagemöglichkeiten erzeugen", sagte Leuchtmann. Seiner Einschätzung nach sind Investitionen in den USA attraktiver als beispielsweise in Europa. Vor diesem Hintergrund dürften Investoren mehr Dollar benötigen, "um auf den Zug aufzuspringen".

Im Blick haben Anleger weiterhin die Regierungskrise in Italien. Am Montag und Dienstag will Italiens Premier Giuseppe Conte in den beiden Parlamentskammern die Vertrauensfrage stellen. Hintergrund ist der Ausstieg einer Kleinpartei aus der Regierung im Streit über die Verwendung europäischer Corona-Hilfen. Die Auswirkungen an den Finanzmärkten halten sich bisher in Grenzen.

Im weiteren Tagesverlauf wird datenseitig mit einem eher impulsarmen Handel am Devisenmarkt gerechnet. Wegen eines Feiertags bleiben die Finanzmärkte in den USA geschlossen. Es werden auch keine US-Konjunkturdaten erwartet./jkr/bgf/jha/