FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch angesichts eines ungewissen Wahlausgangs in den USA eine Berg- und Talfahrt hingelegt. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1712 US-Dollar. Im frühen Handel war der Euro bis auf rund 1,16 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1721 (Dienstag: 1,1702) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8532 (0,8546) Euro.

Der noch offene Wahlausgang in den USA hatte den Euro im frühen Handel noch stark belastet. Der amtierende Präsident Donald Trump erklärte sich selbst zum Wahlsieger und sprach aufgrund der weiterhin laufenden Auszählung von "Betrug". Zudem kündigte er an, vor das oberste US-Gericht - den Supreme Court - ziehen zu wollen. Die Märkte reagierten verunsichert auf die Aussagen und setzten auf die Weltleitwährung Dollar.

Allerdings drehte die Stimmung im Tagesverlauf und der Euro erholte sich. "Da Joe Biden in Wisconsin derzeit leicht vorne liegt, scheint aber doch noch ein klarer Sieg möglich", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. "Darüber freut man sich an den Finanzmärkten." Auch im wichtigen Bundesstaat Michigan hat sich zuletzt eine Trendwende hin zu Biden abgezeichnet. Sowohl bei den möglichen Wahlausgängen als auch bei den Reaktionen an den Finanzmärkten dürfte es laut Gitzel bei einem Hin und Her bleiben.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89954 (0,90042) britische Pfund, 122,31 (122,56) japanische Yen und 1,0675 (1,0709) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1900 Dollar gehandelt. Das sind rund 9 Dollar weniger als am Vortag./jsl/he