Die Ölpreise blieben weiterhin volatil. Anleger fürchten weiterhin einen spürbaren Rückgang des Angebots, seitdem die Sanktionen gegen den Iran immer mehr greifen. Aber zunächst wurden im Oktober Gewinne mitgenommen. Der Preis von Brent ist damit unter 80 US-Dollar gesunken und ist seit Anfang Oktober um fast 9% gefallen.
 
Der Kursrückgang lässt sich aber auch mit der globalen Konjunkturabschwächung erklären, die weltweite Nachfrage verringern dürfte. Protektionismus und höhere Leitzinsen in den USA sind hier als die Schuldigen zu nennen. In diesem Zusammenhang haben die IEA und die OPEC in ihrem jüngsten Bericht Alarm geschlagen. Die OPEC senkte ihre Prognose für die Nachfrage im Jahr 2019 im dritten Monat in Folge um 50.000 Barrel pro Tag, während die IEA ihre Prognose für 2018 und 2019 um 110.000 pro Tag Barrel reduziert hat.
 
Auf der Angebotsseite läuft die Produktion auf Rekordniveau. Saudi-Arabien und Russland sind ihren Verpflichtungen zur Produktionssteigerung nachgekommen. Beide bringen nun bei rund 10,7 Mio. Barrel pro Tag auf den Markt. Auch die Vereinigten Staaten pumpen mit einer Produktion von 11,2 Mio. Barrel mehr als je zuvor.  Dies hat zu einem Anstieg der Lagerbestände geführt, da die US-Exporte nicht in der Lage sind, mit dem Tempo der Produzenten Schritt zu halten.
 
Auf dem Wochenchart stieß der Kurs auf die obere Begrenzung eines Aufwärtstrends, die sich aus den Hochs der Jahre 2016, 2017 und 2018 ergibt. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass es zu einer Konsolidierung innerhalb des klar steigenden Trends, wie die Entwicklung der wöchentlichen gleitenden Durchschnitte zeigt, kommen dürfte. Wir erwarten daher, dass es in den kommenden Wochen zu einer Seitwärtsbewegung zwischen USD 72 und 84 kommen wird. Somit ist kurzfristig kein klarer Trend zu erkennen und es wird notwendig sein, diesen Bereich zu verlassen, um diese Sachlage zu verändern.