Der Tag nach der Wahl Donald Trumps war auch für das Währungspaar €/$ von extremer Volatilität geprägt. Nachdem der Kurs um mehrere Prozentpunkte bis auf 1,13 €/$ gestiegen war, lag er zum Tagesschluss bei nur mehr 1,093 €/$.  Einen großen Beitrag zu diesem Turnaround leistete mit hoher Sicherheit der friedliche Ton in Donald Trumps Siegesrede. Viele Anleger schließen daraus, dass sich viele der großen Sprüche des Präsidentschaftskandidaten in Realpolitik verwandeln werden.
 
Dies trifft vor allem auf die Handelspolitik zu, bei der der Präsident zwar eine große Handlungsfreiheit hat, aber bei der er sich auch auf den größten Gegenwind aus seiner Partei einstellen kann. Der Consenus der Republikaner beim Thema Handel geht ganz klar in Richtung Freihandel – ganz im Gegensatz zu Donald Trumps protektionistischen Plänen, die er während seines Wahlkampfes so oft verlauten ließ. Sollte der Handel in der Tat eingeschränkt werden, würde sich dies in höheren Inflationserwartungen niederschlagen. Dies würde wiederum Zinserhöhungen von Seiten der Federal Reserve notwendig machen - was ganz klar bullish für den US Dollar ist.
Auch kurz- bis mittelfristig dürfte die US Wirtschaft von der Umsetzung von Donald Trumps Wirtschaftsplänen – Senkung der Unternehmenssteuer von 33% auf 15%, teilweise Steuerbefreiung bei der Rückführung im Ausland geparkter Liquidität für US Unternehmen – sehr stark profitieren.
 
Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine über die nächsten Quartale deutlich zunehmende Dynamik der US Wirtschaft. Dies wird wiederum Zinsanhebungsphantasien auf der anderen Seite des Atlantiks wecken und dem Dollar Auftrieb geben. Anleger sollten die Unterstützung bei 1,0873 genau im Auge behalten. Ein Ausbruch nach unten würde eine neue Aufwertungsdynamik für die amerikanische Währung bedeuten mit einem ersten Kursziel beim 1 Jahrestief von 1,057 €/$.