Eine erwartete Zinserhöhung in Neuseeland wird am Mittwoch das Hauptaugenmerk der asiatischen und pazifischen Märkte sein, da ein weiterer Tag ohne Einigung in Washington über die US-Schuldenobergrenze die Stimmung der Anleger weltweit trüben dürfte.

Die Wall Street schloss am Dienstag deutlich niedriger und die US-Renditen stiegen sprunghaft an - eine 21-tägige T-Bill-Auktion brachte eine hohe Rendite von 6,2% und die Rendite für einen einmonatigen Geldschein kletterte auf ein historisches Hoch von 5,888% -, da ein noch nie dagewesener potenzieller Zahlungsausfall der USA immer näher rückte.

In den letzten Tagen waren von beiden Seiten der Gespräche in Washington positive Töne zu vernehmen gewesen, aber im Endeffekt wurde keine Einigung erzielt.

Die Märkte haben die Sackgasse größtenteils mit einem Achselzucken abgetan - schließlich hat der Kongress seit 1960 bereits 78 Mal die Schuldengrenze dauerhaft angehoben, vorübergehend verlängert oder neu festgelegt.

Aber jetzt wackeln sie, und wenn Finanzministerin Janet Yellen Recht hat, wird die Regierung am Donnerstag nächster Woche kein Geld mehr haben.

Die US-Wirtschaftsindikatoren und die globalen Wirtschaftsindikatoren haben sich jedoch in letzter Zeit überraschend positiv entwickelt, wie der Flash-Einkaufsmanagerindex für Mai zeigt. Der Wohlfühlfaktor rund um Japan hält an - das verarbeitende Gewerbe wächst zum ersten Mal seit sieben Monaten und das Wachstum des Dienstleistungssektors ist auf einem Rekordhoch.

Das Hauptereignis am Mittwoch in Asien wird die erwartete Zinserhöhung der neuseeländischen Zentralbank um 25 Basispunkte auf 5,50% sein, aber der Fokus wird darauf liegen, ob die Zinsen nach dem stimulierenden Haushalt der letzten Woche höher ausfallen als bisher angenommen.

Andererseits steht die RBNZ, die die Finanzmärkte im April mit einer Anhebung um 50 Basispunkte auf 5,25 % überrascht hat, ebenfalls unter dem Druck, ihr Straffungstempo zu drosseln, da die Wirtschaft am Rande einer Rezession schwankt.

Die Anleger werden auch die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China im Auge behalten, die sich von Tag zu Tag zu einem gegenseitigen Verbot und Gegenverbot in den Bereichen Chips und Cybersicherheit zu verschlechtern scheinen.

Ein hochrangiger Kongressabgeordneter sagte am Dienstag, dass Washington den chinesischen Speicherchip-Hersteller Changxin Memory Technologies (CXMT) auf eine schwarze Liste setzen sollte, nachdem Peking diese Woche den Verkauf einiger Chips des US-Unternehmens Micron Technology Inc (MU.O) verboten hatte.

Im Folgenden finden Sie drei wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Mittwoch eine neue Richtung geben könnten:

- Neuseeländische Zinsentscheidung

- Britische Inflation (April)

- Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland (Mai)