Der Höhepunkt der deutschen Inflation dürfte nach Ansicht des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung im Dezember überschritten sein. "Im Januar ist mit einem deutlichen Rückgang der Inflationsrate auf spürbar weniger als 5 Prozent zu rechnen. Im Jahresverlauf wird die Inflationsrate dann langsamer weiter nachgeben", erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet er mit einer Inflationsrate von unter 3 Prozent. Grund für den Rückgang sei dann vor allem, dass die Sonderfaktoren, die im vergangenen Jahr für die Preissprünge gesorgt haben, zum Teil wieder auslaufen würden. So waren Kraftstoffe und Heizöl schon im Dezember günstiger als im Vormonat und der Beitrag zur Inflation spürbar geringer als noch im November, wie das IMK betonte. Insgesamt zeige der Anstieg der Verbraucherpreise für das Gesamtjahr 2021, dass der jüngste Inflationsschub ein recht kurzfristiges und wahrscheinlich vorübergehendes Phänomen sei. "Insbesondere sollte man dieses Überschießen der Inflation 2021 vor dem Hintergrund der Vorjahre bewerten, als die Inflation zum Teil weit unter der Zielrate der EZB lag", erklärte Dullien.

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January 19, 2022 03:16 ET (08:16 GMT)