BERLIN (dpa-AFX) - Ein Angriff Russlands auf die Ukraine würde nach Ansicht von US-Außenminister Antony Blinken zu deutlich mehr Opfern führen als das bisherige Handeln Moskaus dort. Russland führe eine unbarmherzige Kampagne, die Ukraine zu destabilisieren, und sei nun offenbar bereit, noch weiter zu gehen, sagte Blinken am Donnerstag in Berlin mit Blick auf einen möglichen Einmarsch. Das Land lebe bereits seit 2014 mit den Konsequenzen der russischen Annexion der Krim-Halbinsel und der Destabilisierung der Donbass-Region. "Die menschlichen Kosten eines erneuten Angriffs Russlands wären um viele Größenordnungen höher als das, was wir bislang gesehen haben", warnte Blinken.

Russland rechtfertige sein Handeln mit der Behauptung, dass die Ukraine eine Bedrohung der Sicherheit Russlands sei. "Das stellt die Wirklichkeit auf den Kopf", sagte Blinken in einer Rede in Berlin bei der Atlantik-Brücke, einem Verein zur Förderung der transatlantischen Zusammenarbeit. Der Minister betonte, Moskau sei der Aggressor, nicht die Ukraine, die schlicht ihr eigenes Schicksal bestimmen wolle. "Die Ukraine ist hier nicht der Aggressor, die Ukraine versucht nur, zu überleben", sagte Blinken./jbz/DP/stw