Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands hat sich im August etwas schwächer als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) sank sie gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent. Sie lag damit kalenderbereinigt um 2,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem sie im Juli 0,8 Prozent darunter gelegen hatte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem monatlichen Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Der ursprünglich für Juli gemeldete monatliche Rückgang von 0,3 Prozent wurde auf plus 0,0 Prozent revidiert.

Die Industrieproduktion im engeren Sinne ging im August um 0,1 (Juli: minus 0,6) Prozent zurück. Die Produktion von Vorleistungsgütern sank um 2,4 (minus 0,5) Prozent, aber die von Investitionsgütern und Konsumgütern stieg um 1,2 (minus 0,1) und 1,8 (minus 2,2) Prozent.

Die Bauproduktion nahm um 2,1 (plus 1,9) Prozent ab und die Energieerzeugung um 6,1 (plus 1,8) Prozent.

"Die nach wie vor große Unsicherheit über den Fortgang des Kriegs in der Ukraine und die praktisch versiegten Gaslieferungen aus Russland haben die Aktivitäten in der Industrie gedämpft", kommentierte das Bundeswirtschaftsministerium die Daten. Des Weiteren habe wohl auch die Lage der Sommerferien eine Rolle gespielt. "Angesichts rückläufiger Auftragseingänge und einer abgekühlten Stimmung in den Unternehmen sind die Aussichten für die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten getrübt."

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DJG/hab/kla

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October 07, 2022 02:11 ET (06:11 GMT)