Ukraine will Kriegsschiffe und Luftabwehr aus Deutschland

Berlin - Die Ukraine lässt auch nach dem klaren Nein der Bundesregierung zu Waffenlieferungen nicht locker. Der ukrainische Botschafter in Berlin nennt jetzt sogar konkrete Waffensysteme, die sich sein Land von Deutschland zur Verteidigung gegen einen möglichen russischen Überfall erhofft. "Es geht in erster Linie um deutsche Kriegsschiffe, die zu den besten der Welt gehören, die wir für die robuste Verteidigung der langen Küste im Schwarzen und Asowschen Meer dringend brauchen", sagte Botschafter Andrij Melnyk der Deutschen Presse-Agentur. "Denselben riesigen Bedarf gibt es auch für modernste Luftabwehrsysteme, die gerade deutsche Rüstungskonzerne herstellen." In der Ampel-Koalition gibt es nun aber erste Zweifel an der harten Haltung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). "Wir sollten über die Lieferung von Defensivwaffen an die Ukraine nachdenken", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der "Bild".

Blinken reist nach Kiew - US-Regierung blickt mit Sorge nach Belarus

Washington - US-Außenminister Antony Blinken beginnt seine Europareise angesichts der Zuspitzung des Ukraine-Konflikts mit einem Krisentreffen in Kiew. Dort will er am Mittwoch mit der Staatsführung über die Bedrohung durch den militärisch überlegenen Nachbarn Russland beraten, bevor es zu diplomatischen Spitzentreffen nach Berlin und Genf geht. Zugleich schaut die US-Regierung mit Sorge auf einen russischen Verbündeten, denn am Wochenende habe Russland Soldaten nach Belarus verlegt, hieß es aus dem Außenministerium in Washington.

Lauterbach: Impfpflicht muss schnell kommen

Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält es für wichtig, dass eine allgemeine Impfpflicht gegen Corona nach einer entsprechenden Entscheidung des Bundestags schnell in Kraft tritt. Die Impfpflicht müsse schnell kommen, sagte der SPD-Politiker am Dienstagabend in der Sendung "RTL Direkt". "Wenn wir einen Antrag machen wollen, der noch funktioniert, dann ist das ein Antrag, der die Impfpflicht in Kraft setzt - was weiß ich - im April oder um den April herum, vielleicht im Mai." Er begründete dies wie folgt: Ungeimpfte müssten dann "drei Impfzyklen durchlaufen (...) und bis dahin ist man dann schon im September oder Oktober". "Weil das muss schnell geschehen, damit ich die Welle - und das ist ja die Begründung für die Impfpflicht - damit ich die Welle im Herbst noch abwenden kann."

Jobangebot für Merkel: Guterres will Ex-Kanzlerin für UN einspannen

New York - Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat ein Jobangebot aus New York: UN-Chef António Guterres möchte die 67-Jährige für eine Beraterrolle bei den Vereinten Nationen gewinnen. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus UN-Kreisen erfuhr, bot Guterres Merkel den Vorsitz in einem hochrangig besetzten Beratungsgremium zu globalen öffentlichen Gütern an, die potenziell über Ländergrenzen hinweg der gesamten Weltbevölkerung dienen sollen. Beispiele für globale öffentliche Güter sind etwa die Ozonschicht, aber je nach Definition auch international geltende Regelwerke wie jene zur Flugsicherheit und zum weltweiten Handel.

TK: Kinderkrankengeld-Anträge mehr als verdoppelt

Berlin - Die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld hat sich im vergangenen Jahr bei der Techniker Krankenkasse (TK) mehr als verdoppelt. Eine Auswertung der TK, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigt einen Anstieg der Anträge von 353 000 im ersten Corona-Jahr 2020 auf 786 000 im vergangenen Jahr. 2019 waren es 501 000 Anträge. Die TK geht davon aus, dass der Anstieg unter anderem mit den Corona-Sonderregeln für das Kinderkrankengeld zusammenhängt. Wegen der Pandemie war die Zahl der Kinderkrankentage im vergangenen Jahr von sonst 10 auf 30 pro Elternteil verdreifacht worden.

"D-Day" für Johnson? Parteiinterne Rebellen wollen Premier stürzen

London - Die parteiinternen Gegner des britischen Premierministers Boris Johnson wittern ihre Chance zur Rebellion. Wie mehrere britische Medien in der Nacht zum Mittwoch berichteten, wollen zahlreiche Abgeordnete seiner Konservativen Partei dem Regierungschef das Misstrauen aussprechen. Es sei gut möglich, dass damit jene 54 Stimmen erreicht werden, die für ein Misstrauensvotum gegen Johnson nötig sind. "Seine Zeit ist abgelaufen", zitierte der "Telegraph"-Reporter Hope einen Parlamentarier. Schon am Mittwoch drohe Johnson der "D-Day", der Tag der Entscheidung. Johnson steht seit Wochen erheblich unter Druck wegen Enthüllungen über Partys im Regierungssitz während des Corona-Lockdowns./n1/DP/zb