LONDON (AFP)--Irische Fischer haben sich mit dem russischen Botschafter in Dublin im Streit um geplante Militärübungen im Atlantik geeinigt. Es sei eine "faire Einigung" erzielt worden, sagte Brendan Byrne vom Verband der irischen Fischindustrie am Donnerstag nach Gesprächen mit dem russischen Botschafter in Dublin, Juri Filatow, der Nachrichtenagentur AFP. Demnach soll während der Manöver eine "Pufferzone" zwischen den Fischern und den russischen Militärschiffen eingehalten werden.

Die Fischer hatten die von Russland geplanten Militärübungen, die vom 1. bis 5. Februar rund 200 Kilometer südwestlich der irischen Küste stattfinden sollen, kritisiert. Sie befürchteten, während der Manöver nicht mehr dem Fischfang nachgehen zu können. Das betreffende Gebiet liegt in internationalen Gewässern, aber innerhalb Irlands ausschließlicher Wirtschaftszone.

Byrne beklagte, dass die Fischindustrie in dem Konflikt keine Unterstützung durch die irische Regierung erhalten habe. Der irische Außen- und Verteidigungsminister Simon Coveney hatte erklärt, die Regierung habe keine Befugnis, die Übungen zu verhindern. Sie habe Filatow aber mitgeteilt, dass sie "nicht willkommen" seien.

Die russischen Militärübungen finden vor dem Hintergrund massiver Spannungen zwischen dem Kreml und dem Westen wegen des Ukraine-Konflikts statt. Die Nato und westliche Staaten treibt angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine die Sorge um, dass Russland einen Einmarsch im Nachbarland vorbereitet. Der Kreml weist dies kategorisch zurück. Irland ist kein Nato-Mitglied und verhält sich in dem Konflikt neutral.

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January 27, 2022 16:37 ET (21:37 GMT)