KIEW (dpa-AFX) - Bei einem russischen Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben die Großstadt Krywyj Rih im Süden des Landes getroffen worden. Zwei Raketen hätten am Sonntagmorgen eine Verkehrsinfrastruktureinrichtung zerstört, teilte der Militärgouverneur des Gebiets Dnipropetrowsk, Walentyn Resnitschenko, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Einzelheiten nannte er nicht. Die Militärverwaltung rief die Bevölkerung auf, sich in Luftschutzkellern in Sicherheit zu bringen. In der Stadt sei es zu Explosionen gekommen. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

In mehreren Gebieten im Osten und Süden der Ukraine wurde Luftalarm ausgelöst. Auch der Bezirk Nikopol nördlich des Flusses Dnipro wurde nach ukrainischen Angaben mit Granaten und schwerer Artillerie beschossen. In der Nacht zum Sonntag trafen außerdem zwei Raketen einen landwirtschaftlichen Betrieb in einem Vorort der südukrainischen Stadt Saporischschja, wie das Militär mitteilte. Tote oder Verletzte habe es nicht gegeben.

Binnen 24 Stunden seien in verschiedenen ukrainischen Gebieten durch russische Angriffe insgesamt sieben Zivilisten getötet und weitere 19 verletzt worden, teilte der Vizechef des Präsidialamtes, Kyrylo Tymoschenko, bei Telegram mit. Am Samstag waren bei erneuten russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Industriestadt Dnipro nordöstlich von Krywyj Rih laut Militärgouverneur Resnitschenko, mindestens 13 Menschen verletzt worden.

Auf der Gegenseite berichteten die von Russland unterstützten Separatisten in Donezk am Sonntag von drei getöteten Zivilisten. Nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums wurden zudem im Gebiet Saporischschja vier ukrainische Raketen- und Artillerie-Depots durch russische Angriffe zerstört.

In der Nähe der Großstadt Dnipro hätten russische Streitkräfte ein Munitionsdepot für die aus den USA gelieferten Himars-Mehrfachraketenwerfer vernichtet. In den Regionen Cherson, Charkiw und Donezk seien mit Luftangriffen und Artillerie ukrainische Positionen, Militär und Ausrüstung getroffen worden. Russland führt seit mehr als neun Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland./dh/DP/men