Bamako (Reuters) - Mali wirft Frankreich vor, Militärflugzeuge in seinem Luftraum eingesetzt und Waffen an islamistische Kämpfer geliefert zu haben.

Der malische Luftraum sei in diesem Jahr mehr als 50 Mal und hauptsächlich durch französische Streitkräfte übertreten worden, erklärte Malis Außenminister Abdoulaye Diop in einem Schreiben an den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrats. Das Ziel Frankreichs sei, "Informationen für terroristische Gruppen zu sammeln, die in der Sahelzone agieren, und ihnen Waffen und Munition zukommen zu lassen", hieß es in dem Schreiben. Die malische Regierung lieferte dafür allerdings keine Beweise, und die französischen Behörden reagierten nicht sofort auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

Die Vorwürfe markieren einen neuen Tiefpunkt in den einst engen Beziehungen zwischen Mali und Frankreich. Die französischen Streitkräfte wurden 2013 in Mali als Helden begrüßt, als sie islamistische Gruppen zurückschlugen, die den Norden des westafrikanischen Landes übernommen hatten. Doch eine Reihe von Rückschlägen verschlechterte die Beziehungen. Mali beendete seine Zusammenarbeit mit der ehemaligen Kolonialmacht, und stattdessen engagiert sich nun Russland verstärkt in dem Land. Deutsche UN-Soldaten berichteten, sie hätten gesehen, wie russische Truppen am Montag, als die letzten französischen Soldaten abzogen, auf dem Flughafen landeten und Ausrüstung ausluden.

(Bericht von Fadima Kontao, geschrieben von Zuzanna Szymanska. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)