BRÜSSEL (dpa-AFX) - Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die neue US-Position zur Verlängerung des atomaren Abrüstungsvertrags New Start begrüßt. "Ich habe immer wieder erklärt, dass wir nicht in eine Situation geraten sollten, in der wir für Atomsprengköpfe keinerlei Begrenzungen mehr haben", sagte der Norweger am Freitag. Auch Bündnispartner hätten deutlich gemacht, dass der Erhalt des Vertrags von großer Bedeutung sei.

Stoltenberg betonte zudem, dass die Vertragsverlängerung für ihn nicht das Ende, sondern der Beginn einer weiteren Stärkung der internationalen nuklearen Rüstungskontrolle sei. "Vereinbarungen, die mehr Waffen abdecken und auch mehr Staaten wie China einbeziehen, sollten in Zukunft auf die Agenda kommen."

Die neue US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag erklärt, dass sie eine Verlängerung der Vereinbarung mit Russland um fünf Jahre anstrebe. Unmittelbar nach Bidens Vereidigung hatte Russland bereits eine solche Verlängerung angeboten. Eine konkrete Einigung haben beide Seiten aber noch nicht verkündet.

Ohne die jetzt angestrebte Verlängerung liefe der New-Start-Vertrag über die Begrenzung von Atomwaffen in gut zwei Wochen aus. Das am 5. Februar 2011 in Kraft getretene Abkommen begrenzt die Nuklear-Arsenale Russlands und der USA auf je 800 Trägersysteme und 1550 einsatzbereite Atomsprengköpfe. Die Regierung von Bidens Vorgänger Donald Trump hatte sich mit Moskau in monatelangen Verhandlungen nicht auf eine Verlängerung einigen können. Russland hatte wiederholt vor einem Wettrüsten gewarnt./aha/DP/mis