MOSKAU (AFP)--Kurz vor dem Treffen von Russlands Außenminister Sergej Lawrow und seinem US-Kollegen Antony Blinken in Genf hat die russische Regierung ihre weitreichenden Forderungen an den Westen bekräftigt. Die Nato müsse ihre ausländischen Soldaten sowie "Ausrüstung und Waffen" aus allen Ländern abziehen, die bis 1997 nicht Teil des Verteidigungsbündnisses gewesen seien, erklärte das Außenministerium in Moskau. Dies betreffe auch Bulgarien und Rumänien.

Der Konflikt zwischen Russland und dem Westen um die Ukraine spitzte sich zuletzt massiv zu. Russland hat an der Grenze zum Nachbarland in den vergangenen Wochen zehntausende Soldaten sowie Panzer und Geschütze zusammengezogen, der Westen befürchtet daher einen bevorstehenden Überfall Russlands auf die Ukraine.

Russland argumentiert, dass der Truppenaufzug auf seinem eigenen Territorium stattfinde und daher "niemanden" bedrohe. Vielmehr fühle sich Russland seinerseits von außen bedroht. Der Nato legte der Kreml zuletzt einen weitreichenden Forderungskatalog vor. Unter anderem verlangt Moskau darin einen schriftlichen Verzicht der Nato auf eine weitere Osterweiterung und den Abzug von Nato-Soldaten aus osteuropäischen Mitgliedstaaten.

Der Westen droht Moskau in dem Konflikt seit Wochen mit erheblichen Sanktionen. Im Bemühen um einen diplomatischen Ausweg aus der Krise hält sich derzeit US-Außenminister Blinken in Europa auf. Vor seinem Treffen mit Lawrow in Genf hatte er am Mittwoch und Donnerstag politische Gespräche mit Verbündeten in Kiew und Berlin geführt.

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January 21, 2022 05:12 ET (10:12 GMT)