HELSINKI (dpa-AFX) - Nach der Festnahme Alexej Nawalnys in einem Flughafen in Moskau mehren sich auch in Nordeuropa die Forderungen nach einer sofortigen Freilassung des Kremlkritikers. "Der russische Oppositionspolitiker Nawalny muss unverzüglich freigelassen werden", schrieb die Ministerpräsidentin des russischen Nachbarlandes Finnland, Sanna Marin, am Montagmorgen auf Twitter. Russland solle die Vergiftung Nawalnys untersuchen und die Rechte der Opposition schützen, die zu jeder Demokratie dazu gehörten. Finnland hat die längste Landesgrenze aller EU-Länder mit Russland.

Auch die beiden anderen nordeuropäischen EU-Staaten Dänemark und Schweden forderten, dass der 44-Jährige unmittelbar auf freien Fuß komme. Sie rufe die russischen Behörden auf, Nawalny freizulassen, teilte die schwedische Außenministerin Ann Linde am Sonntagabend mit. Der dänische Außenminister Jeppe Kofod schrieb auf Twitter, Nawalnys Festnahme sei so erwartbar wie inakzeptabel gewesen. Die russischen Behörden hätten noch immer keine Antworten auf die Fragen zur Vergiftung gegeben. "Die Welt schaut zu!", fügte er an.

Nawalny war am Sonntag in seine Heimat zurückgekehrt und nach seiner Landung in Moskau sofort festgenommen worden. Die russische Justiz hatte ihn zur Fahndung ausgeschrieben. Der Kremlkritiker soll während seines Aufenthalts in Deutschland, wo er sich von dem in Russland verübten Anschlag mit dem Nervengift Nowitschok erholte, gegen Bewährungsauflagen in einem früheren Strafverfahren verstoßen haben./trs/DP/mis