Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Präsidentenberater sieht erhöhtes Risiko von russischem Atomwaffen-Einsatz 

Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak sieht eine wachsende Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen durch Russland. "Angesichts der inneren Panik in der Russischen Föderation und der zunehmenden militärischen Niederlagen steigt das Risiko des Einsatzes von Atomwaffen", sagte Podoljak der Bild-Zeitung. Dennoch sei es nicht die Ukraine, die Russland "in einem nuklearen Wahn" aufhalten könne und sollte. "Das Problem des möglichen Einsatzes von Atomwaffen sollte ausschließlich auf der Ebene der Mitgliedsländer des Nuklearclubs und streng im Rahmen der Doktrin der nuklearen Abschreckung gelöst werden", sagte Podoljak. Russland müsse sich der Verantwortung und der Möglichkeit bewusst sein, "einen wirksamen Schlag als Antwort zu erhalten". Der scheidende Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, sagte der Zeitung, die Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin hinsichtlich des Einsatzes von Atomwaffen müssten ernst genommen werden. Der Westen solle ihm daher "die apokalyptischen Folgen dieses Selbstmord-Schrittes" vor Augen führen. "Es ist noch nicht zu spät, dieses katastrophale Szenario zu verhindern", sagte Melnyk.


Selenskyj vermeldet "erhebliche Erfolge" bei Gegenoffensive im Osten 

Nach der Annexion von vier besetzten ukrainischen Gebieten durch Russland hat Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj "erhebliche Erfolge" der ukrainischen Gegenoffensive im Osten des Landes vermeldet. "Jeder hat gehört, was in Lyman, in der Region Donezk, passiert", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Freitag, mit Verweis auf die Fortschritte bei der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt, die seit dem Frühjahr von Moskaus Truppen besetzt ist. Zuvor hatte der russische Präsident Wladimir Putin am Freitag in einer aufwendigen Zeremonie im Kreml offiziell die Abkommen zur Annexion von vier vollständig oder teilweise von Moskau kontrollierten Regionen in der Ukraine, darunter auch Donezk, unterzeichnet. Mit der Annexion hatte die russische Führung klargemacht, dass sie Angriffe auf diese Regionen künftig als Angriffe auf russisches Staatsgebiet betrachten werde. Für diesen Fall drohte die Nummer zwei des russischen Sicherheitsrates, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, mit dem Einsatz "strategischer Atomwaffen". Selenskyj zeigte sich von den russischen Drohungen offenbar unbeeindruckt.


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October 01, 2022 04:35 ET (08:35 GMT)