BERLIN (dpa-AFX) - Der Landmaschinenhersteller Claas hat Vorwürfe der Umgehung von EU-Sanktionen gegen Russland zurückgewiesen und will eine Prüfung einleiten. "Wir weisen die erhobenen Vorwürfe zu angeblichen Verstößen gegen die Sanktionen strikt zurück", teilte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag mit. Man habe die Vorwürfe aber zum Anlass genommen, "die betroffenen Lieferungen nach Russland vorerst zu stoppen und die entsprechenden Vorgänge einer Compliance-Prüfung zu unterziehen". Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" über diesen Schritt des Unternehmens berichtet.

Die Wochenzeitung "Die Zeit" hatte berichtet, dass Claas womöglich gegen Russland-Sanktionen verstoße. "Die aktuelle Berichterstattung ist uns bekannt und wir nehmen sie sehr ernst", sagte der Sprecher des Unternehmens mit Sitz im nordrhein-westfälischen Harsewinkel. "Wir verurteilen den russischen Krieg gegen die Ukraine und können Ihnen versichern, dass Claas bei all seinen Tätigkeiten stets gesetzes- und sanktionskonform handelt."

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle habe klargestellt, "dass Mähdrescher und Bausätze für Mähdrescher von den EU-Embargos ausgenommen sind", so der Sprecher weiter. Die erforderlichen Genehmigungen der zuständigen Stellen lägen vor. "Selbstverständlich handeln wir dabei weiterhin im Einklang mit allen geltenden Gesetzen und Sanktionen." Er verwies zudem auf die Bedeutung Russlands für die Welternährung./tos/DP/jha