KIEW (dpa-AFX) - Der Beginn von Russlands brutalem Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine jährt sich an diesem Samstag bereits zum zweiten Mal. In der ukrainischen Hauptstadt Kiew werden aus diesem Anlass mehrere hochrangige westliche Politiker erwartet. Konkrete Namen wurden im Vorfeld allerdings nicht öffentlich genannt. Außerdem gibt es zahlreiche Gedenkveranstaltungen - auch weit über das angegriffene Land hinaus. In Deutschland etwa wollen Menschen ihre Solidarität mit der Ukraine unter anderem bei Kundgebungen in Berlin, Hamburg und Köln zum Ausdruck bringen.

Russland, das bereits seit 2014 die ukrainische Schwarzmeer-Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert hat, hatte am 24. Februar 2022 mit einer Vollinvasion gegen das Nachbarland begonnen. Seitdem sind Angaben der Vereinten Nationen zufolge mehr als 10 000 Zivilisten getötet worden, wobei die tatsächlichen Zahlen noch deutlich höher sein dürften. Verletzt worden sind demnach etwa doppelt so viele Menschen. Genaue Verluste unter Militärangehörigen werden geheim gehalten. Schätzungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) zufolge sind zudem seit Kriegsbeginn rund 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine ins Ausland geflohen. Weitere etwa 3,7 Millionen wurden innerhalb des Landes gewaltsam vertrieben.

Während die Ukraine im ersten Kriegsjahr bemerkenswerte militärische Erfolge zu verzeichnen hatte und einige besetzte Regionen wieder befreien konnte, sieht es momentan aus Kiewer Sicht deutlich schlechter aus. Eine Gegenoffensive ist 2023 deutlich hinter den Erwartungen vieler Beobachter zurückgeblieben und die westliche Militärhilfe - insbesondere aus den USA - stockt. Erst vor einigen Tagen gelang es der russischen Armee, die lange umkämpfte und völlig zerstörte Stadt Awdijiwka in der Ostukraine zu besetzen. Insgesamt befindet sich derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebietes unter russischer Besatzung./haw/DP/mis