FRANKFURT (awp international) - Der Eurokurs hat am Mittwochvormittag zugelegt. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,1761 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend.

Zum Franken zog der Euro ebenfalls etwas an und notierte bei 1,0785 nach 1,0775 Franken am Vorabend. Zum Dollar bewegte sich der Franken mehr oder weniger seitwärts. Aktuell wird das Währungspaar USD/CHF zu 0,9173 Franken gehandelt.

Keinen negativen Einfluss auf den Euro-Kurs haben die unerwartet schwachen Produktionszahlen der deutschen Industrie im August: Hier ist es zu einem leichten Rückgang gekommen. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg gerechnet.

Commerzbank-Analyst Ralph Solveen zufolge dürfte die Erholung jedoch bereits im September wieder angelaufen sein. Die Abkühlung im August sei nicht überraschend, "denn schon andere Indikatoren wie die Umsatzsteuermeldungen, die Industrieumsätze und die vom Automobilverband (VDA) veröffentlichten Produktionszahlen hatten darauf hingedeutet, dass es bei der Erholung der deutschen Wirtschaft im August einen Durchhänger gab". Grund dafür sei die recht späte Lage der Werksferien gewesen, die die Produktion belastet habe.

Am Dienstag war der Euro im späten Handel wegen der Aussagen von US-Präsident Donald Trump über ein weiteres Konjunkturpaket unter Druck geraten. Trump will die Gespräche mit den Demokraten über weitere Hilfen für die Wirtschaft und Verbraucher bis nach den US-Wahlen am 3. November auf Eis legen. Die Gelder sollen helfen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu überwinden. Zuvor war der Euro im Zuge der Hoffnungen am Markt noch bis auf knapp 1,18 Dollar gestiegen.

Marktbeobachter zeigen sich ernüchtert: "Wie so oft, scheint auch dieses Mal der US-Präsident einer parteiübergreifenden Lösung nicht nachkommen zu wollen", sagte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.

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