--EVG fordert für 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro/Monat

--EVG erwartet zur Auftaktverhandlung am 28.2. konkretes Angebot der Bahn

--EVG: Streiks dann schon zügig möglich

--Bahn: Müssen Zukunftsfähigkeit des Unternehmens sichern

(NEU: Bahn-Reaktion, weitere Details)

Von Markus Klausen

FRANFKURT (Dow Jones)--Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert in den Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG 12 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat. "Wir fordern 12 Prozent (...) in allen rund 50 Unternehmen, in denen wir ab dem 28.2.2023 verhandeln", erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände, Cosima Ingenschay und Kristian Loroch. Die Laufzeit des Vertrags soll bei zwölf Monaten liegen.

Die Forderung sei angesichts enorm gestiegener Energie- und Lebenshaltungskosten "mehr als gerechtfertigt". "Wir dürfen nicht vergessen, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in der vorangegangenen Tarifrunde, mit einem Lohnplus von 1,5 Prozent, deutliche Zurückhaltung geübt haben", so Ingenschay. Die EVG erwartet direkt zur Auftaktverhandlung ein konkretes Angebot der Arbeitgeber. Wenn dies nicht vorliege, werde es mit Streiks schnell zügig ernst werden. Streik sei immer ein letztes Mittel, so Ingenschay, aber natürlich möglich. Ein erster Schlussstrich werde Ende März gezogen. 


   Bahn: Brauchen vernünftige Balance

Die Deutsche Bahn als maßgeblicher Verhandlungspartner der EVG betonte grundsätzlich eine "vernünftige Balance" als Grundlage der Gespräche. "Es geht um die Anerkennung der Leistung unserer Belegschaft und darum, die Zukunftsfähigkeit der Bahn zu sichern", so ein Sprecher in Reaktion auf die Tarifforderung. Die Forderungen der EVG würden der Bahn aktuell noch nicht vorliegen. "Sobald sie uns zugegangen sind, werden wir die Forderungen der EVG genau prüfen und dann bewerten."

Die Tarifverhandlungen bei der Bahn beginnen am 28. Februar und sind bis Mai angesetzt. Die EVG ist die größte Bahn-Gewerkschaft. Das nun verhandelte Lohnplus gilt für insgesamt etwa 50 Bahnen. Der Tarifvertrag mit der anderen Gewerkschaft bei der Bahn, der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), läuft Ende Oktober aus.

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DJG/kla/jhe

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February 07, 2023 06:48 ET (11:48 GMT)