Basel (awp) - Der Generikakonzern Sandoz präsentiert am Dienstag, 7. Mai, die Umsatzzahlen für das erste Quartal 2024. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q1 2024E
(in Mio USD)         AWP-Konsens  Q1 2023A    

Nettoumsatz            2530          2383     
- Generika             1922          1865     
- Biosimilars           608           518     

FOKUS: Da Sandoz zu den ungeraden Quartalen keine Gewinnzahlen liefert, wird der Fokus vor allem auf der Sparten-Entwicklung und den einzelnen Regionen liegen. Auf Konzernebene rechnen die Analysten im Schnitt damit, dass Sandoz im Rahmen der eigenen Zielsetzung wächst.

Mit Blick auf die Sparten wiederum erwarten die Experten, dass vor allem das Geschäft mit den Biosimilars einen ordentlichen Schub erfahren haben dürfte. Dazu sollte etwa Cimerli beigetragen haben, ein Ranibizumab-Biosimilar, das in allen zugelassenen Indikationen mit dem Originalpräparat Lucentis austauschbar ist. Es ist seit August 2022 in den USA zugelassen und wurde dort im Oktober 2022 auf den Markt gebracht. Der zuständige JPMorgan-Analyst erwartet sich dadurch etwa schon jetzt einen positiven Beitrag.

Auch in Sandoz Humira-Biosimilar sieht der JPMorgan-Experte einen wichtigen Wachstumstreiber. Dieses Biosimilar dürfte aber vor allem im weiteren Jahresverlauf stärker stützen.

Während Vontobel von einer bestätigten Guidance ausgeht, hält es der Experte von JPMorgan durchaus für möglich, dass Sandoz den Ausblick für das Gesamtjahr anheben könnte.

ZIELE: Zusammen mit den Jahreszahlen Mitte März gab Sandoz auch eine erste Zielsetzung für 2024. So peilen die Basler zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum des Nettoumsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Die Kern-EBITDA-Marge soll bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen. Die künftige Dividendenausschüttung soll bei 30 bis 40 Prozent liegen.

Auch mittelfristig (2024 bis 2028) strebt der Konzern ein Nettoumsatzwachstum im mittleren einstelligen Bereich an. Die wachsende Produktpipeline etwa werde in den nächsten fünf Jahren zusätzliche 3 Milliarden Dollar zum potenziellen Nettoumsatz beitragen.

Ziel ist es, den Mix zunehmend auf hochwertige Biosimilars und komplexe Generika zu verlagern, was sich in der Profitabilität niederschlagen sollte, kündigte die Gruppe im vergangenen Sommer beim Investorentag an. So soll laut Sandoz die Kern-EBITDA-Marge in der mittleren Frist auf 24 bis 26 Prozent steigen.

PRO MEMORIA: Eine wichtige Hürde hat der Generika-Hersteller erst vor wenigen Tagen genommen, indem er seine Patentstreitigkeiten mit dem US-Pharmaunternehmen Amgen beigelegt hat. So wurde mit Amgen ein entsprechendes Abkommen hinsichtlich der Biosimilars zum Wirkstoff Denosumab getroffen. Damit könnten die beiden Biosimilars Wyost und Jubbonti von Sandoz bis Ende Mai 2025 oder "unter gewissen Umständen" gar noch früher lanciert werden. Damit könnte Sandoz als einer der ersten Anbieter auf dem Markt sein, was dem Unternehmen einen gewissen Wettbewerbsvorteil böte.

Darüber hinaus hat Sandoz für das Biosimilar Pyzchiva (ustekinumab) die EU-Zulassung erhalten. Damit darf das Nachahmermittel nun in den gleichen Indikationen wie das Originalpräparat Stelara von Janssen-Cilag eingesetzt werden. Im September vergangenen Jahres hatte Sandoz eine Vereinbarung über die exklusiven Vermarktungsrechte für das Biosimilar mit der koreanischen Samsung Bioepis abgeschlossen.

AKTIENKURS: Die Aktien von Sandoz haben seit Jahresbeginn um rund 15 Prozent zugelegt. Damit entwickelten sie sich besser als der Gesamtmarkt (SPI), der im gleichen Zeitraum knapp 3 Prozent hinzugewonnen hat.

Homepage: www.sandoz.com

hr/jl