Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


HDE: Staatlichen Hilfsprogramme reichen nicht aus 

Der deutsche Einzelhandel beklagt, dass die staatlichen Hilfsprogramme für die vom Corona-Lockdown betroffenen Betriebe nicht ausreichten. Die geplanten Änderungen müssten konsequent und rasch umsetzt werden, um ein Ladensterben zu verhindern, forderte der Handelsverbandes Deutschland (HDE). Aktuelle Umfragen hätten gezeigt, dass zwar knapp mehr als 70 Prozent der betroffenen Handelsunternehmen staatliche Unterstützung bekommen haben. "Diese sind aber deutlich zu niedrig, um das wirtschaftliche Überleben zu sichern", so der HDE. Eine Umfrage aus der vergangenen Woche zeige, dass die Händler im vergangenen Jahr durchschnittlich lediglich 11.000 Euro an Hilfszahlungen bekommen hätten. Daher müsse die Bundesregierung nun die angekündigten Verbesserungen bei den Coronahilfen schnell und konsequent vorzunehmen, so der HDE.


   Britische Regierung bei Impfstofflieferungen zuversichtlich 

Die britische Regierung ist trotz der Lieferschwierigkeiten mehrerer Impfstoffhersteller in Europa zuversichtlich, bei der Impfung der Bevölkerung im Zeitplan zu bleiben. "Ich bin zuversichtlich, das sowohl Astrazeneca als auch Pfizer uns die Mengen liefern werden, die wir brauchen, um unser Ziel bis Mitte Februar zu erreichen", sagte der zuständige Staatssekretär Nadhim Zahawi dem Sender Sky News. Bis Mitte Februar will Großbritannien fast 15 Millionen Menschen geimpft haben. Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hatte massive Probleme mit den angekündigten Liefermengen für die EU bekannt gegeben. Zuvor hatten auch schon Biontech und Pfizer vorübergehend geringere Lieferungen wegen Problemen in einem belgischen Werk angekündigt.


   FDP mit Fünf-Punkte-Plan gegen Corona 

FDP-Chef Christian Lindner hat einen Fünf-Stufen-Plan für das weitere Vorgehen in der Corona-Pandemie vorgestellt, mit dem eine Rückkehr zum öffentlichen Leben ermöglicht werden soll. Nötig seien Wenn-Dann-Regeln, die die regionale Verbreitung des Coronavirus berücksichtigten. Auch müsse eine systematische Teststrategie durchgeführt und die Risikogruppen besser geschützt werden, wie beispielsweise durch Unterstützung der Bundeswehr. Um den Präsenzunterricht in Schulen wieder zu ermöglichen, sollten Luftfilter eingesetzt und auch verwaiste Kino- und Hotelsäle für den Präsenzunterricht genutzt werden. Wichtig sei ein Impfgipfel, damit der miserable Impfstart in Deutschland beendet werde. Auch sei eine verbesserte Digitalisierung nötig, um die Nachverfolgung der Infektionsketten zu verbessern.


   Von der Leyen: Hersteller von Corona-Impfstoffen "müssen liefern" 

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat die Hersteller von Corona-Impfstoffen aufgefordert, ihre Lieferverpflichtungen zu erfüllen. Europa habe "Milliarden investiert, um die Entwicklung der weltweit ersten Covid-19-Impfstoffe zu unterstützen", sagte von der Leyen am Dienstag in ihrer per Video übertragenen Rede für das Weltwirtschaftsforum. "Und jetzt müssen die Firmen liefern, sie müssen ihre Verpflichtungen einhalten."


   Studie: Corona zerstört mehr als eine halbe Million Jobs 

Infolge der Covid-19-Pandemie brechen in diesem und im nächsten Jahr insgesamt mehr als eine halbe Million Arbeitsplätze weg. Zugleich könne der Gebäudesektor wegen der Klimaschutzanstrengungen knapp ein Viertel dieser Arbeitslosen durch neue Stellen auffangen, wie eine neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos AG ergab. Die Branche umfasst neben Maurern und Malern auch die Elektrotechnik, Logistik, das Ingenieurswesen, Bürokräfte und IT. Um die pandemiebedingten Jobverluste abzufedern, müssten Fachkräfte nicht nur genau informiert, sondern auch passgenau qualifiziert und langfristig gebunden werden, sagte Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer des Bundesverbands für energieeffiziente Gebäudehülle (BuVEG).


   Hersteller warnt vor Engpässen bei Spezialspritzen 

Pläne, aus den Impfstoff-Ampullen von Biontech/Pfizer sechs statt fünf Dosen zu entnehmen, könnten durch Lieferengpässe bei den Spezialspritzen gefährdet werden. Wie ein Sprecher des US-Herstellers Becton Dickinson (BD) AFP mitteilte, handelt es sich bei den Spritzen um ein Nischenprodukt, und da die Nachfrage für gewöhnlich sehr gering ist, würde es einige Zeit dauern, die Produktionskapazitäten zu erhöhen. Der neue US-Präsident Joe Biden hat versprochen, in den ersten einhundert Tagen seiner Amtszeit einhundert Millionen Impfungen zu ermöglichen. Der Mangel an Spezialspritzen, ohne die eine Impfdosis pro Ampulle verloren ginge, dürfte diesen Zeitplan ebenfalls erschweren. BD arbeite bei diesem Thema "proaktiv mit der US-Regierung zusammen", sagte der Sprecher.

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January 26, 2021 06:51 ET (11:51 GMT)