Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Corona-Pandemie und die gegen sie ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen haben die Wirtschaftsleistung Deutschlands 2020 massiv sinken lassen - allerdings nicht so stark wie in der Finanzkrise 2009. Nach vorläufiger Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,0 Prozent zurück, nachdem es 2019 um 0,6 Prozent gestiegen war. Bereinigt um die Zahl der Arbeitstage betrug das Minus 5,3 (plus 0,6) Prozent. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten leicht stärkere Rückgänge von 5,1 und 5,4 Prozent prognostiziert.

Die privaten Konsumausgaben sanken um 6,0 (plus 1,6) Prozent und der Staatskonsum stieg um 3,4 (plus 2,7) Prozent. Die Bauinvestitionen nahmen um 1,5 (plus 3,8) Prozent zu, dagegen sanken die Ausrüstungsinvestitionen um 12,5 (plus 0,5) Prozent. Die sonstigen Anlagen gingen um 1,1 (plus 2,7) Prozent zurück. Die Ausfuhren verringerten sich um 9,9 (plus 1,0) Prozent und die Einfuhren um 8,6 (plus 2,6) Prozent.

Dass der BIP-Rückgang nicht ganz so stark wie 2009 (minus 5,7 Prozent) ausfiel, hatte auch mit dem massiven Einsatz staatlicher Mittel zu tun. Deshalb war der Finanzierungssaldo des Staats mit minus 158,2 (plus 52,5) Milliarden Euro beziehungsweise minus 4,8 (plus 1,5) Prozent des nominalen BIP negativ.

Die BIP-Schätzung der Statistiker beinhaltet noch keine harten Konjunkturindikatoren für den Monat Dezember. Diese kommen erst ab Anfang Februar. Gleichwohl veröffentlicht Destatis bereits am 29. Januar eine erste Schätzung zur BIP-Entwicklung im vierten Quartal.

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January 14, 2021 04:14 ET (09:14 GMT)