Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat für die am Dienstag geplante Konferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs Gespräche über Unternehmenshilfen wegen einer Verlängerung des Lockdowns gefordert. "Ich sehe die Sorgen bei mittelständischen Unternehmen, deswegen muss morgen darüber gesprochen werden, wie Wirtschaftshilfen funktionieren können für diejenigen, die ihre Geschäfte noch nicht öffnen können", sagte Kretschmer im ARD-Morgenmagazin.

Auch müsse man mit Eltern, Lehrern und Kindergärtnerinnen und Kindergärtnern darüber sprechen, "dass für eine gewisse Zeit noch die Einrichtungen geschlossen bleiben, um einfach das Bewegungsgeschehen wieder zu reduzieren", erklärte er. Geöffnete Geschäfte und geöffnete Schulen bedeuteten so viel Bewegung und Möglichkeiten, sich gegenseitig anzustecken, dass die Beschränkungsmaßnahmen keine Wirkung brächten. "Deswegen lieber jetzt am Anfang etwas konsequenter und länger sein und dann möglicherweise Lockerungen zu haben, die man nicht mehr zurücknehmen muss", forderte Kretschmer.

Das Meinungsbild in der Ministerpräsidentenkonferenz sei "auf keinen Fall einhellig", betonte der sächsische Landeschef zudem. Diejenigen mit hohem Infektionsgeschehen wollten konsequentere Maßnahmen. Er warnte vor einem "Jojo-Effekt" aus Beschränkungen und Lockerungen, der viel schlimmer sei als eine Zeit lang konsequent zu bleiben.

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January 04, 2021 02:46 ET (07:46 GMT)