KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib hat die Europäische Zentralbank (EZB) nach dem unerwarteten Inflationsanstieg im Dezember aufgefordert, genau auf Zweitrundeneffekte am Arbeitsmarkt zu achten. "Falls ein merklicher Abwärtstrend bei der Inflationsrate ausbleibt, steigt jedenfalls der Druck auf die Arbeitnehmer höhere Lohnabschlüsse anzustreben und damit auch die Gefahr von Zweitrundeneffekten", schreibt die Ökonomin in einem Kommentar.

Es sei daher entscheidend, dass die EZB diese Entwicklung genau im Auge behalte und die Perspektiven für eine Zinswende im Lichte der weiteren Inflationsentwicklung deutlich und verlässlich kommuniziere. "Die angekündigte Reduzierung der Wertpapierkäufe war ein wichtiger Schritt in diese Richtung und sowohl aus geldpolitischer Sicht als auch mit Blick auf die Konjunktur trotz aller Unsicherheit angemessen", urteilt Köhler-Geib.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

DJG/hab/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2022 05:20 ET (10:20 GMT)