UPM investiert in Biochemikalienproduktion der Zukunft am Standort
Leuna
Helsinki (ots) - UPM investiert 550 Millionen Euro in eine industrielle 
Bioraffinerie am Chemiestandort Leuna in Sachsen-Anhalt und stellt damit die 
Weichen für weiteres Wachstum in neuen Geschäftsfeldern. In der Fabrik sollen 
Biochemikalien auf Holzbasis produziert werden. Diese Biochemikalien werden in 
einer Vielzahl an Produkten des täglichen Bedarfs den Umstieg von fossilen 
Rohstoffen auf nachhaltige Alternativen ermöglichen. Die Investition eröffnet 
vollkommen neue Märkte für UPM und damit verbunden großes Wachstumspotential.

In der Bioraffinerie wird aus Laubholz eine neue Generation von nachhaltigen, 
chemischen Grundstoffen entstehen: Bio-Monoethylenglykol (bMEG), funktionelle 
Füllstoffe, Bio-Monopropylenglykol sowie Industriezucker. Dabei werden neue und 
innovative Verfahren zum Einsatz kommen. Die jährliche Gesamtkapazität der 
Bioraffinerie wird bei 220.000 Tonnen liegen. Der Produktionsstart ist für Ende 
2022 geplant.

UPM ist überzeugt, dass die in der Bioraffinerie hergestellten Produkte aufgrund
der einzigartigen Marktposition und dem hohen Kundenutzen große Marktakzeptanz 
erfahren werden. Die Kostenposition ist vergleichbar mit der von 
Wettbewerbsprodukten auf fossiler Basis. Wir gehen davon aus, dass die neue 
Anlage nach Aufnahme der vollen Produktion und bei optimalem Betrieb einen ROCE 
von 14% erreichen wird.

"Nachhaltige Chemikalien aus Biomasse sind eines der drei strategischen 
Wachstumsfelder für unser Unternehmen und zentral für unser Bestreben, 
Innovationen für eine Zukunft ohne fossile Rohstoffe zu schaffen. UPM hat in den
vergangenen Jahren mit Erfolg ein profitables Geschäft mit holzbasierten 
Biokraftstoffen aufgebaut. Mit der Investition in die Bioraffinerie in Leuna 
schaffen wir einen völlig neuen Geschäftsbereich mit großem Wachstumspotential

für UPM. Dies ist eindrücklicher Beleg für zielgerichtete und effiziente 
Innovation," sagt Jussi Pesonen, Präsident und CEO von UPM.

"Wir unterstützen unsere Kunden dabei, Ihre Unternehmen und Produkte 
nachhaltiger zu machen. Derzeit ist das Angebot an Biochemikalien aus 
nachwachsenden Rohstoffen sehr begrenzt. Auch aus diesem Grund ist der Markt für
nachhaltige Alternativen sehr lukrativ," so Pesonen weiter.

Die Wettbewerbsfähigkeit des neuen Geschäftsbereichs und der neuen 
Produktionseinheit wird durch das einzigartige technologische Verfahren, die 
Integration in die hervorragende Infrastruktur am Standort Leuna, die gut 
zugängliche, nachhaltige Holzversorgung und die Nähe zu wichtigen Absatzmärkten

sichergestellt. Sicherheit und Qualität werden über die gesamte 
Wertschöpfungskette unter Anwendung der hohen UPM Standards gewährleistet.

Vielversprechende Wachstumsmärkte

Anwendungsfelder für Bio-Monoethylenglykol sind unter anderem Textilien, 
PET-Flaschen, Verpackungen und Enteisungsmittel. Bio-Monopropylenglykol wird 
beispielsweise in Verbundwerkstoffen, Arzneimitteln, Kosmetika und Waschmitteln 
eingesetzt. Der weltweite Markt für Glykole umfasst ca. 30 Millionen Tonnen und 
wächst mit ca. 4% pro Jahr. Derzeit wird nahezu die gesamte Nachfrage auf Basis 
fossiler Rohstoffe wie Öl, Erdgas und Kohle bedient.

Funktionsfüllstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe sind eine nachhaltige 
Alternative zu Industrieruß und Silicate. Die weltweite Nachfrage nach diesen 
Produkten beträgt 15 Millionen Tonnen und wächst mit ca. 3% pro Jahr. Im 
Vergleich zu traditionellen Füllstoffen bestechen die von UPM hergestellten 
nachhaltigen Füllstoffe neben dem positiven Klimaeffekt auch durch verbesserte 
Eigenschaften wie leichteres Gewicht und höhere Reinheit.

"Wir sind hochmotiviert, unseren Kunden weltweit einzigartige, nachhaltige 
Produkte anbieten zu können. Durch die Kombination von nachwachsenden Rohstoffen
und neuen Produktionsverfahren wird eine signifikante Verbesserung des 
CO2-Fußabdrucks gegenüber vergleichbaren Produkten auf Basis fossiler Rohstoffe 
erreicht. Es ist uns auch wichtig, dass wir über eine rein europäische 
Wertschöpfungskette verfügen und für unsere zukünftigen Kunden nachhaltig,
lokal
produzieren werden," sagt Juuso Konttinen, Vice President, UPM Biochemicals.

"Darüber hinaus sind unsere Produkte problemlos in den bestehenden 
Produktionsverfahren unserer Kunden einsetzbar und in die bestehende 
Recyclinginfrastruktur integrierbar. Diese Aspekte unterstreichen die hohe 
Attraktivität für Markenhersteller und sind wesentlicher Erfolgsfaktor für eine

nachhaltige Kreislaufwirtschaft." sagt Konttinen.

Chemiestandort Leuna im Großraum Halle-Leipzig als idealer Standort

Als europäisches Zentrum der chemischen Industrie, einer nachhaltigen 
Forstwirtschaft und durch die große Nähe zu den wesentlichen Kunden ist 
Deutschland der optimale Standort für die neue Bioraffinerie. Der Chemiestandort
Leuna in Sachsen-Anhalt bietet ein attraktives Umfeld für den Bau der Anlage und
schafft mit seiner bestehenden Infrastruktur und einer hervorragenden Anbindung 
an weitere Serviceinfrastrukturen vor Ort eine gute Wettbewerbsvoraussetzung für
die neue Anlage.

UPM plant, Serviceverträge über Holzlagerung und -bereitstellung, 
Abwasseraufbereitung und andere Infrastrukturleistungen abzuschließen. Diese 
werden als Leasingverträge und Verbindlichkeiten nach IFRS 16 Leases erfasst. Es
wird erwartet, dass sich diese Leasingverträge und Verbindlichkeiten auf 40-100 
Millionen Euro belaufen.

Es werden Reststoffe aus Sägewerken sowie nachhaltig zertifiziertes 
Industrielaubholz aus selektivem Holzeinschlag eingesetzt. Die Holzverfügbarkeit
in der Region ist sehr gut. Die Investition zahlt voll auf die deutsche 
Bioökonomiestrategie ein und unterstützt die nachhaltige industrielle 
Waldnutzung im Sinne des Klimaschutzes.

Nächste Schritte und Kapitalabfluss

Die Ausschreibungen für die Anlage, der Personalaufbau und der 
Genehmigungsprozess beginnen umgehend. Die nötigen Genehmigungen werden gemäß

deutscher Gesetzgebung im Verlauf des Projektes eingeholt.

Mit der heutigen Entscheidung erhöht UPM den Kapitalaufwand in 2020 auf 1,3 
Milliarden EUR.

Pressekontakt:

Michael Duetsch, Director, UPM Biochemicals
michael.duetsch@upm.com

UPM, Media Relations 
tel. +49 151 65530902 
media@upm.com

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OTS:               UPM GmbH