BERLIN (dpa-AFX) - Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, hat Lücken bei Ausrüstung, Personal und Infrastruktur der Bundeswehr kritisiert. Intern komme es zwar gut an, dass Uniformierte seit Januar kostenlos Bahn fahren dürfen - das sei aber nicht der Kern, sagte Wüstner am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Im Einsatz gehe es um gute Ausbildung und Ausrüstung. "Das ist die kleinste Bundeswehr aller Zeiten vor den größten Herausforderungen".

Viele in der Truppe hofften, dass Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) 2020 "die richtigen Weichen stellt und beschleunigt" - damit die zusätzlichen Milliarden aus dem Haushalt auch spürbar ankommen. Angesichts weltweiter Krisen reiche es nicht aus, "wenn wir uns im Schneckentempo bewegen". Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels, stellt an diesem Dienstag seinen Jahresbericht vor.

Zudem müsse Rechtsextremismus weiter bekämpft werden, sagte Wüstner. Gut 550 Verdachtsfälle soll es laut dem Militärischen Abschirmdienst geben - besonders stark betroffen ist das Kommando Spezialkräfte (KSK). Bei 250 000 Soldaten und Soldatinnen und 20 000 Zu- und Abgängen pro Jahr bewege sich die Zahl indes "im Promillebereich", so Wüstner. Trotzdem sei jeder Verdachtsfall einer zu viel. Es sei gut, dass mittlerweile mehr auf Prävention und Bildung gesetzt werde./swd/DP/fba