Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

CORONA-HILFEN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine erhebliche Aufstockung der Finanzhilfen für Unternehmen angekündigt, die wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind. Scholz sagte am Sonntagabend beim Bild-Talk "Die richtigen Fragen": "Ich bin wild entschlossen, zusammen mit meinem Kollegen Altmaier dafür Sorge zu tragen, dass wir die Wirtschaftshilfen, die wir für die Zeit in diesem Jahr konzipiert haben, noch einmal großzügiger ausgestalten." Konkret kündigte er an, dass künftig "ein Betrag von bis zu 1,5 Millionen Euro als monatliche Leistung in den Blick genommen werden kann". (Bild)

CHINA - In einer internen Bewertung warnt die EU-Kommission vor überhöhten Erwartungen an das Investitionsabkommen mit China. Eine echte Gleichbehandlung zwischen europäischen Investoren in China und chinesischen Investoren in der EU werde der Deal "nicht erreichen", räumt die Behörde in dem Schreiben ein, das dem Handelsblatt zusammen mit dem Vertragstext vorliegt. Brisant sind auch bisher unbekannte Absprachen für Elektroautos: Demnach hat sich China nur bei "Neuinvestitionen in einer Höhe von mehr als einer Milliarde US-Dollar" auf einen unbegrenzten Marktzugang verpflichtet. Der BDI beurteilt das Abkommen zurückhaltend. (Handelsblatt)

NORD STREAM 2 - Der Versicherungskonzern Zurich Insurance Group hat sich offenbar für einen Rückzug aus Nord Stream 2 entschieden. Der Grund ist die jüngste Verschärfung von US-Sanktionen. Auf Anfrage erklärt ein Sprecher des Schweizer Versicherers, das Unternehmen äußere sich nicht zu existierenden oder potenziellen Kundenbeziehungen. "Zurich verfügt über ein umfassendes Compliance-Regelwerk und hält sich an sämtliche geltenden Sanktionsbestimmungen." Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über den Rückzug des Versicherungskonzerns von dem Pipeline-Projekt berichtet. Zurich sollte die Bauarbeiten der Pipeline versichern, die russisches Erdgas durch die Ostsee nach Deutschland leiten soll. (Handelsblatt)

LOCKDOWN - Aus Angst vor möglicherweise deutlich ansteckenderen Mutationen des Coronavirus steuern Bund und Länder auf eine erneute Lockdown-Verschärfung noch in dieser Woche zu. Vor den auf Dienstag vorgezogenen Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten ist eine Reihe von Maßnahmen im Gespräch. Die Vorschläge reichen von schärferen Kontaktbeschränkungen und einer Pflicht zum Tragen besonders schützender FFP2-Masken bis zu Einschränkungen im Nahverkehr. (Handelsblatt/FAZ)

LOCKDOWN - Vizekanzler Olaf Scholz hat sich vor dem Bund-Länder-Gipfel am Dienstag für eine Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen. "Es müssen weitere Maßnahmen ergriffen werden", sagte Scholz am Sonntagabend beim Bild-Talk "Die richtigen Fragen". "Ich gehe davon aus, dass das schon 14 Tage sein können, die noch einmal dazu kommen." Ob dazu auch Ausgangssperren gehören, wollte der Vizekanzler nicht ausschließen: "Ich finde, das ist eine mögliche Maßnahme, aber nicht die, die als allererste ansteht." (Bild)

CORONA-IMPFUNG - Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat mit der Forderung, Corona-Einschränkungen für Geimpfte zu lockern, eine Kontroverse ausgelöst. "Geimpfte sollten wieder ihre Grundrechte ausüben dürfen", sagte Maas der Bild am Sonntag. Zwar sei noch nicht abschließend geklärt, inwiefern Geimpfte andere infizieren könnten. Klar sei aber, dass ein Geimpfter "niemandem mehr ein Beatmungsgerät wegnimmt". Damit steht Maas in der Bundesregierung offenbar allein. Solange nicht klar sei, ob ein Geimpfter das Virus übertragen könne, könne es keine Ausnahmen geben, betonte das Gesundheitsministerium. Ähnlich hatte sich kürzlich Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) geäußert. Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) lehnt Lockerungen für Geimpfte ab und verweist auf eine drohende Spaltung der Gesellschaft. (SZ)

EINZELHANDEL - Der Lockdown verändert das Bild der vom Einzelhandel geprägten Innenstädte. Noch hoffen viele, dass ab Februar die Geschäfte wieder öffnen dürfen. Doch unter den Händlern grassiert die Angst. Es wird zusehends klarer, dass die aktuellen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie deutlich länger aufrechterhalten werden. "Wir Händler müssen uns auf den schlimmsten Fall vorbereiten, denn wir müssen davon ausgehen, dass der Lockdown noch bis Ostern andauert", warnt Marcus Diekmann, Geschäftsführer des Fahrradhändlers Rose Bikes aus Bocholt. "Weil die Inzidenzzahlen weiter hoch sind, fürchte ich, dass der Politik gar keine andere Wahl bleibt, als den Lockdown zu verlängern", prognostiziert auch Alexander Gedat, der den Modehändler Gerry Weber führt. "Trotzdem hoffen wir auf eine frühere Öffnung und benötigen das dringend", appelliert er. (Handelsblatt)

AUTOMOBILBRANCHE - Die Automobilindustrie warnt davor, die Fertigung neuer Fahrzeuge zu stoppen, um damit die Corona-Infektionszahlen zu senken. "Bei Autozulieferern und Herstellern gibt es bisher keine Infektionsherde und höchste und umfassende hohe Hygienestandards", sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), im Gespräch mit dem Handelsblatt. Stünde die Automobilfertigung in Deutschland still, würden Produktions- und Lieferketten nicht nur in Europa, sondern sogar weltweit unterbrochen. (Handelsblatt)

- Alle Angaben ohne Gewähr.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/pi/mgo

(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2021 00:27 ET (05:27 GMT)