Perspektive Asset Management AG: Aktiensplits - Unsinn, aber sinnvoll

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Perspektive Asset Management AG: Aktiensplits - Unsinn, aber sinnvoll

14.08.2020 / 14:12
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Perspektive OVID Equity Fonds


München, im August 2020

Aktiensplits - Unsinn, aber sinnvoll

Im August diesen Jahres gaben gleich zwei große US-Technologiewerte, Apple
und Tesla, bekannt einen Aktiensplit durchführen zu wollen. Die Aktienkurse
beider Unternehmen reagierten äußert positiv auf die Ankündigungen und
gewannen ca. 10% bzw. 13%. Doch was genau ist ein Aktiensplit und welche
Bedeutung hat er für die Unternehmen und deren (künftige) Aktienkurse.

Im Rahmen eines Aktiensplits (engl. forward stock split) wird entweder der
Nennwert der Aktien herabgesetzt oder die Anzahl der ausgegebenen Aktien
erhöht (bei Apple und Tesla der Fall). Das Ergebnis ist in beiden Fällen
gleich: Der Kurs der Aktie reduziert sich und sie wirkt optisch günstiger.
Die Betonung muss hierbei auf optisch liegen, denn die Bewertung des
Unternehmens bleibt gleich! Ein simples Beispiel: Ein Unternehmen hat
insgesamt 100.000 Aktien ausgegeben, der Kurs beträgt 100EUR und die
Marktkapitalisierung (also die Bewertung an der Börse) damit 10 Mio.EUR. Wird
nun ein Aktiensplit im Verhältnis 1:2 durchgeführt, erhöht sich die Anzahl
der ausgegebenen Aktien auf 200.000, gleichzeitig reduziert sich jedoch der
Kurs im selben Verhältnis auf 50EUR. Die Marktkapitalisierung ändert sich
somit nicht.

Dies macht natürlich Sinn, denn wenn doppelt so viele Aktien im Umlauf sind,
halbiert sich auch der Anteil je Aktie am Grundkapital, am Jahresgewinn und
an der Dividende. Für Apple haben wir die Zahlen in der nachfolgenden
Tabelle zusammengefasst:

[IMAGE]

Aus diesem Blickwinkel betrachtet, erscheinen Aktiensplits relativ unsinnig,
da sie grundsätzlich keinen unmittelbaren Einfluss auf die Bewertung und den
Wert eines Unternehmens haben (hier besteht ein erheblicher Unterschied!).
Doch wenn sich der Wert des Unternehmens nicht ändert, dann stellt sich die
Frage, warum Anleger derart positiv auf die Ankündigungen reagierten und
damit die Bewertung nach oben trieben?

Da dieser Effekt auch in der Vergangenheit und oftmals nahezu systematisch
auftrat (siehe hierzu "Long-Run Common Stock Returns following Splits and
Reverse Splits", Desai und Jain, 1997) existieren im Allgemeinen mehrere
Erklärungsansätze. Der am häufigsten genannte ist die Signalwirkung der
Maßnahme. Viele Marktteilnehmer interpretieren die Durchführung eines
Aktiensplits als Ausdruck des Vertrauens der Unternehmensführung in die
künftige Entwicklung des Aktienkurses. Auch dies halten wir für Unsinn. Die
einzige Maßnahme die wir auf diese Weise interpretieren würden, sind
nennenswerte Insiderkäufe am freien Markt, nicht jedoch die optische Pflege
des Aktienpreises. Im Gegenteil, unserer Ansicht nach sollte sich das
Management eines Unternehmens mehr Gedanken über das operative Geschäft
machen und weniger über die kurzfristige Entwicklung des Aktienkurses.

Warum erachten wir einen Aktiensplit trotzdem für sinnvoll? Aktiensplits
machen Aktien erfolgreicher Firmen auch für Privatinvestoren bezahlbar!
Nehmen Sie als Beispiel Apple. Der angekündigte Aktiensplit wird der fünfte
in der Unternehmensgeschichte sein. Ohne die vier vorangegangenen würde der
Aktienkurs heute bei rund 20.300 EUR liegen. Den wenigsten Privatinvestoren
wäre es mit solchen Kursen möglich ein diversifiziertes Aktiendepot
aufzubauen. Alleine um ein Portfolio, bestehend aus einer Apple und einer
Microsoft Aktie zu halten, müsste ein Anleger (ohne erfolgte Aktiensplits)
etwa 70.000EUR aufwenden.

Aktiensplits haben also durchaus ihre Daseinsberechtigung. Wir halten
lediglich die Reaktion auf die Ankündigung und ihre Begründung für unsinnig.
Unserer Ansicht nach hat eine rein "kosmetische" Kapitalmaßnahme keinen
Einfluss auf den Wert eines Unternehmens. Dieser begründet sich durch die
Entwicklung des operativen Geschäftes und wie dessen Erfolg allokiert wird
und durch nichts anderes. Langfristig wird der Aktienkurs diese Entwicklung
widerspiegeln, unabhängig davon, ob der Kurs optisch teuer oder günstig
erscheint. Das berühmteste Beispiel hierfür ist die Aktienkursentwicklung
von Berkshire Hathaway, der Holdinggesellschaft des legendären US-Investors
Warren Buffett. Dieser kaufte im Jahr 1962 den damals strauchelnden
Textilhersteller für ca. 24 USD pro Aktie. Heute notiert der Kurs bei etwa
320.000 USD (dies entspricht einer Rendite von ca. 18% pro Jahr!), ein
Aktiensplit wurde niemals durchgeführt.

Auch der Perspektive OVID Equity Fonds hält (ebenso wie Buffett) Anteile an
Apple. Ob der angekündigte Aktiensplit kurzfristig zu weiteren
Kursaufschlägen führt, spielt für uns keine Rolle. Unsere Kaufentscheidung
beruhte auf dem attraktiven Geschäftsmodell, dem nachhaltigen
Wettbewerbsvorteil, der guten Managementleistung und der (damals) moderaten
Bewertung. Verstehen Sie uns nicht falsch, wir haben nichts gegen
kurzfristige Gewinne! Langfristig sind jedoch andere Faktoren von Bedeutung
und auf diese konzentrieren wir uns.

Mit freundlichen Grüßen,

Gabriele Hartmann Patrick Petermeier

Über die Perspektive Asset Management AG:
Gegründet im Jahr 2015 in München, hat sich die Perspektive Asset Management
AG unter dem Grundsatz ,,Sustainability & Good Governance" auf
zukunftsweisende und nachhaltige Anlagethemen spezialisiert. Das Unternehmen
ist unabhängig und inhabergeführt und bündelt jahrzehntelange Erfahrung,
Authentizität sowie Kompetenz, die in das Asset Management einfließen.
Geführt wird die Perspektive Asset Management AG von den beiden Vorständen
Frau Gabriele Hartmann und Herrn Frank Walter.

Weitere Informationen und den Risikohinweis finden Sie auf unserer
Internetseite:
www.perspektive-ag.com

Kontakt:

     Perspektive Asset Management AG
     Herr Patrick Petermeier
     Feringastraße 12a
     D-85774 München-Unterföhring
     Tel.: 0049 (0)89 996 006 09
     info@perspektive-ag.com
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und sind nicht als Anlageempfehlung oder als eine Einladung zur Zeichnung
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