BERLIN (dpa-AFX) - Im koalitionsinternen Streit über den Kinderfreibetrag und das Kindergeld ist nach Angaben eines Regierungssprechers das letzte Wort noch nicht gesprochen. Sprecher Steffen Hebestreit sagte am Montag in Berlin, es werde derzeit geprüft, welche Auswirkungen die aktuellen Lohnentwicklungen, die Inflation und anderes auf die zugrunde zu legenden Berechnungen hätten. Dann müsse geklärt werden, ob neben der Anpassung des Freibetrags auch eine Anpassung beim Kindergeld nötig und möglich sei. "Diese Gespräche werden in den nächsten Wochen regierungsintern geführt", sagte Hebestreit.

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will den Steuerfreibetrag für Kinder anheben, ohne gleichzeitig das Kindergeld zu erhöhen. SPD-Chef Lars Klingbeil hält dies für ungerecht, weil dann nur Familien mit sehr hohen Einkommen entlastet würden. Denn das Kindergeld für niedrigere Einkommen soll gleich bleiben. Die FDP verweist darauf, dass das Kindergeld bereits 2023 auf 250 Euro erhöht wurde: "Der Kinderfreibetrag in der Steuer sollte dagegen im üblichen Verfahren nachgezogen werden. Nichts anderes ist geplant."

Eltern bekommen automatisch entweder Kindergeld oder die Freibeträge für Kinder bei der Einkommensteuer. Das Finanzamt prüft, was für sie vorteilhafter ist. Der Freibetrag lohnt sich oft nur bei höheren Einkommen. Der Freibetrag wurde zum 1. Januar bereits von 6024 Euro auf 6384 angehoben und soll nach den Plänen des Finanzministeriums rückwirkend auf 6612 Euro steigen. Das Kindergeld war im Jahr 2023 auf einheitlich 250 Euro pro Monat und Kind gestiegen./bg/DP/jha