Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

Euroraum-Inflation sinkt deutlicher als erwartet - Kernrate steigt

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Dezember stärker als erwartet nachgelassen, wobei die Kernteuerung deutlicher als erwartet zunahm. Wie Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent und lagen um 9,2 (November: 10,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Preisrückgang um 0,1 Prozent und eine Jahresteuerung von 9,7 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) stiegen allerdings um 0,6 Prozent auf Monats- und 5,2 (5,0) Prozent auf Jahressicht. Erwartet worden waren Anstiege um nur 0,4 und 5,1 Prozent.

Euroraum-Wirtschaftsstimmung im Dezember besser als erwartet

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Dezember vor allem dank des Dienstleistungssektors deutlicher als erwartet aufgehellt. Der von der EU-Kommission erhobene Index der Wirtschaftsstimmung (Esi) stieg auf 95,8 (November: 94,0) Punkte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 94,5 prognostiziert. Der Index des Industrievertrauens erhöhte sich auf minus 1,5 (minus 1,9) Punkte, erwartet worden waren minus 0,9 Punkte. Der Index des Verbrauchervertrauens stieg auf minus 22,2 (minus 23,9) Punkte, womit das Ergebnis der Vorabveröffentlichung bestätigt wurde. Der Index des Dienstleistungssektors kletterte auf 6,3 (3,1) Punkte.

Euroraum-Einzelhandelsumsatz im November etwas höher als erwartet

Der Einzelhandelsumsatz im Euroraum ist im November etwas höher als erwartet gewesen. Laut Mitteilung von Eurostat stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 2,8 (Oktober: 2,6) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Zuwachs von 0,5 Prozent prognostiziert. Der vorläufig für Oktober gemeldete Umsatzrückgang von 1,8 Prozent wurde auf 1,5 Prozent revidiert.

IfW: Globaler Handel stabilisiert sich zum Jahresende

Der globale Handel hat sich im Dezember nach Berechnungen des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) stabilisiert. Insbesondere für die Europäische Union (EU) und für Deutschland hat der Kiel Trade Indicator des Instituts nach eher schwachen Monaten wieder ein positiveres Bild gezeichnet. Der Indikator signalisiert für den Welthandel im Dezember mit plus 0,9 Prozent etwas mehr Aktivität als im Vormonat. Das IfW basiert seinen Indikator auf eine Datenerhebung, die die monatlichen Veränderungen preis- und saisonbereinigt darstellt.

Gasverbrauch in Deutschland sinkt 2022 um 14 Prozent

Der Verbrauch von Erdgas in Deutschland ist im Jahr 2022 erheblich gesunken. Der Jahresverbrauch lag 14 Prozent unter dem Durchschnitt der vorherigen vier Jahre, wie die Bundesnetzagentur in Bonn am Freitag mitteilte. Die Industrie verbrauchte demnach 15 Prozent weniger, private Haushalte und kleinere und mittlere Unternehmen 12 Prozent.

FDP-Politiker bekennen sich bei Dreikönigstreffen zu Ampel-Koalition

Zum Auftakt der traditionellen Dreikönigskundgebung in Stuttgart haben führende Liberale den Eintritt der FDP in die Ampel-Koalition verteidigt. "Regieren ist nichts für Feiglinge", sagte der baden-württembergische Landesvorsitzende Michael Theurer am Freitag bei der Veranstaltung im Stuttgarter Opernhaus. Die FDP habe sich in der "Ampel" mit Parteien zusammengetan, die einige "grundsätzlich andere Auffassungen" hätten: SPD und Grüne seien etatistisch, die FDP sei marktwirtschaftlich, sagte Theurer. "Wir glauben aber, dass diese Regierungskoalition eine Aufgabe hat - nämlich, in schwierigster Zeit zu handeln."

Bundesregierung kündigt juristische Schritte gegen Klimaaktivisten an

Die Bundesregierung hat juristische Schritte gegen Klimaaktivisten angekündigt, die zu Wochenbeginn Verkehrsschilder zur Aufhebung von Tempolimits an Autobahnen abmontierten. "Solche Taten sind kein Protest mehr, sie sind schlichtweg strafbar", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Oliver Luksic (FDP), der Rheinischen Post. Die Autobahn GmbH des Bundes werde daher in allen Fällen Anzeige erstatten.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/AFP/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 06, 2023 07:31 ET (12:31 GMT)