WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse ist am Freitag zwar mit kleinen Kursgewinnen aus dem Handel gegangen, allerdings tendiert der heimische Leitindex schon so hoch wie zuletzt 2008. Der ATX stieg um 14,66 Punkte oder 0,40 Prozent auf 3643,00 Einheiten. Damit ist der Leitindex aber noch weit entfernt vom Allzeithoch von 4982 Zählern im Juli 2007.

Meldungen über einen drohenden Regierungsstillstand in den USA haben die Anleger kaum zurückgehalten.

In der kommenden Woche, am Donnerstag, rückt die geldpolitische Entscheidung der Europäische Zentralbank (EZB) in den Fokus. Erwartungen, dass die EZB bald die Zinsen erhöht, hatten den Euro zuletzt auf ein Drei-Jahres-Hoch getrieben.

Anleger warten darauf, ob EZB-Chef Mario Draghi die Zinsspekulationen dämpfen wird, um eine weitere Aufwertung der Gemeinschaftswährung zu verhindern. Heute stieg der Euro zwischenzeitlich auf 1,2295 Dollar, kam allerdings vor Börsenschluss etwas zurück.

Am Nachmittag dürfte das überraschend schwache Konsumklima in den USA etwas belastet haben. Der Indikator der Universität Michigan Sentiment erreichte im Januar einen Punktestand von 94,4 Einheiten. Erwartet worden waren 97 Zähler.

Bei den Einzelwerten stiegen Do&Co mit plus 3,8 Prozent an die Spitze des ATX-Prime, gefolgt von Semperit (plus 2,6 Prozent).

Öl- und Gasunternehmen präsentierten sich europaweit mit Abschlägen. Auch die OMV -Aktien mussten ein Minus von 1,9 Prozent hinnehmen. Wegen des jüngsten Höhenflugs der Ölpreise erwarten immer mehr Experten einen starken Anstieg der Fördermenge in den USA. Die Experten der Internationalen Energieagentur (IEA) rechnen gar mit einem "explosiven" Wachstum der amerikanischen Ölproduktion.

Klare Wochengewinner waren die FACC-Aktien. Sie fuhren eine Wochenplus von 22,5 Prozent ein. Der Flugzeugzulieferer hatte diese Woche starke Zahlen für die ersten neun Geschäftsmonate vorgelegt. Am Freitag, vor Börsenschluss, dürften aber Gewinnmitnahmen die Aktien mit minus 3,2 Prozent auf den platz gedrängt haben.

Außerdem will s Immo zwei fixverzinsliche Unternehmensanleihen begeben. Die Laufzeit soll sechs bzw. zwölf Jahre betragen. Die Papiere des Immobilienkonzerns drehten mit über ein Prozent in die Gewinnzone./mad/sto/APA/she