GENF (dpa-AFX) - Ohne die humanitäre Arbeit des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) befürchtet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Gazastreifen eine Katastrophe. Keine andere Organisation habe die Kapazität, im gleichen Umfang Hilfe für die 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen zu leisten, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch in Genf. Er appellierte an alle Länder, ihre Zahlungen an das UNRWA aufrechtzuerhalten.

Mehrere westliche Länder haben die Zahlungen vorübergehend eingestellt, darunter die beiden größten Geldgeber, die USA und Deutschland. Dies geht auf Vorwürfe zurück, dass Beschäftigte des Hilfswerks direkt oder indirekt an den Terrorakten der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt gewesen sein sollen. "Wir rufen dazu auf, diese Entscheidungen (die Zahlungen einzustellen) zu überdenken", sagte Tedros.

Er appellierte zudem, die im Oktober aus Israel in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freizulassen, die humanitären Hilfskonvois in den Gazastreifen nicht aufzuhalten und Gesundheitseinrichtungen nicht für militärische Zwecke zu nutzen oder anzugreifen. "Und wir fordern weiter eine Waffenruhe", sagte Tedros./oe/DP/nas