NEW YORK (dpa-AFX) - Irans Präsident Hassan Ruhani hat seine derzeitige Ablehnung von Verhandlungen in der Krise mit den Vereinigten Staaten bekräftigt. Für solche Gespräche müssten die Vereinigten Staaten zuerst den Druck auf Teheran zurückfahren. "Stoppen Sie die Sanktionen, um den Weg für den Beginn von Verhandlungen freizumachen", sagte Ruhani am Mittwoch bei seiner Rede vor der UN-Vollversammlung in New York.

Man könnte die Einladung zu Verhandlungen nicht ernst nehmen, wenn die USA behaupteten, "die härtesten Sanktionen der Geschichte gegen die Würde und den Wohlstand unserer Nationen verhängt zu haben". In Anspielung auf Trumps Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sagte Ruhani, "Erinnerungsfotos" seien der letzte Schritt, nicht der erste.

Man habe sich niemals fremden Aggressionen und Betrügereien ergeben, sagte Ruhani. Die USA müssten sich deshalb wieder an die Verpflichtungen des Atomdeals von 2015 halten. Diesen hatte US-Präsident Trump aufgekündigt.

Gleichzeitig betonte Ruhani, der Iran werde "entschlossen und stark" auf Provokationen und Interventionen von Ausländern reagieren. "Unsere Region ist am Rande des Zusammenbruchs, weil ein einzelner Fehler ein großes Feuer entfachen kann." Die US-Administration bezeichnete er angesichts der Sanktionen als "Kriminelle", die gnadenlosen wirtschaftlichen Terror" zu verantworten hätten.

Trotz vieler Spekulationen über ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und seinem iranischen Amtskollegen zeichnet sich in New York bislang keine Annäherung in dem Konflikt ab. Trump hatte dem Iran in seiner Ansprache bei der UN-Vollversammlung am Dienstag mit weiteren Sanktionen gedroht. Insgesamt schlug er in seiner Rede aber einen moderaten Ton gegenüber Gegnern und Konkurrenten der Vereinigten Staaten an./scb/DP/jha