ABU DHABI (dpa-AFX) - Nach Berichten über angebliche Sabotageakte gegen Handelsschiffe im Golf von Oman wachsen die Spannungen in der Region. Dort hatte es am Sonntag nahe des Emirats Fudschaira nach Angaben der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) "staatsfeindliche Operationen" gegen vier Schiffe aus verschiedenen Ländern gegeben. Der Energieminister Saudi-Arabiens, Chalid al-Falih, sagte am Montag, zwei saudische Öltanker seien bei einem "Sabotageangriff" schwer beschädigt worden.

Die genauen Umstände blieben mysteriös. Es gab am Montag zunächst weder Details noch eine unabhängige Bestätigung der angeblichen Zwischenfälle.

Das kleine Emirat Fudschaira liegt im Osten der VAE am Golf von Oman, der die Arabische Halbinsel und den Iran trennt. Hier befindet sich eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt für Ölexporte. Der Hafen von Fudschaira ist ein wichtiger Lager- und Umschlagort vor allem für Öl. Zuletzt hatten die Spannungen in der Region massiv zugenommen. Hintergrund ist der Konflikt mit dem Iran.

Die zwei saudischen Tanker sollten im Auftrag des Staatskonzerns Saudi Aramco Rohöl am Kunden in den USA liefern, sagte Minister Al-Falih laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur SPA. Verletzte habe es nicht gegeben und es sei auch kein Öl ausgetreten. Die "Attacke" habe die weltweite Ölversorgung treffen sollen.

Die Arabische Liga und der von Saudi-Arabien geprägte Golf-Kooperationsrat (GCC) warnten vor einer Verschärfung der Lage. "Bedrohungen an Land oder Seegrenzen sowie auf Transport- und Handelsrouten gegen jegliches Mitglied der Arabischen Liga sind eine nicht hinnehmbare Verletzung der arabischen nationalen Sicherheit." Der Arabischen Liga gehören 21 arabische Staaten in Vorderasien und Afrika an sowie die palästinensischen Autonomiegebiete. Der GCC sprach von einer "gefährlichen Entwicklung" und einer "Gefahr für die Seeschifffahrt" in der Region./jot/DP/fba