WIEN/MOSKAU (awp international) - Das geplante Tauschgeschäft zwischen dem österreichischen Energiekonzern OMV und dem russischen Konkurrenten Gazprom steht kurz vor dem Abschluss. Gazprom bietet OMV eine Beteiligung von knapp 25 Prozent an Teilen des sibirischen Gasfeldes Urengoy, an dem auch die BASF -Tochter Wintershall beteiligt ist. Im Gegenzug soll der russische Energiekonzern 38,5 Prozent an der norwegischen OMV-Tochter Norge erhalten. Mit der Unterzeichnung des Vertrages werde im Laufe des Tages gerechnet, teilte OMV am Mittwoch mit. Der Aufsichtsrat habe den Deal bereits genehmigt. Es fehle nur noch die Unterschrift von Gazprom. Wirksam werden soll das Geschäft zum 1. Januar 2017.

Durch den Tausch würden sich die Reserven von OMV bis zum Vertragsende 2039 um etwa 560 Millionen Barrel Öläquivalent erhöhen. Mit der Produktion will OMV 2019 starten und 2025 in der Spitze dort täglich mehr als 80 000 Barrel Gas und leichtes Erdöl fördern. Während der Vertragslaufzeit soll OMV 900 Millionen Euro in die Ausbeutung des Feldes investieren. Verschiedene Aufsichtsbehörden müssen noch zustimmen.

Seit Sommer 2015 steht der ehemalige Chef der BASF-Tochter Wintershall, Rainer Seele, an der Spitze des österreichischen Energiekonzern. Bereits beim deutschen Öl- und Gasunternehmen fädelte er ein ähnliches Geschäft mit Gazprom ein. Im Zuge eines Tauschs hatten die Ludwigshafener unter anderem ihr Gashandels- und Gasspeichergeschäft an den russischen Energieriesen Gazprom abgegeben. Im Gegenzug ist BASF am Ertrag einer sibirischen Lagerstätte beteiligt./mne/enl/fbr