Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Corona-Krise bremst das US-Jobwachstum immer weiter ab. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte prognostizieren für Dezember lediglich einen Zuwachs von 50.000 Stellen, nachdem es im November noch einen Zuwachs von 245.000 gegeben hatte. Die Arbeitslosenquote dürfte von 6,7 auf 6,8 Prozent steigen. Bei den Stundenlöhnen wird ein Plus von 0,2 Prozent erwartet. Die Daten für Dezember werden am Freitag um 14.30 Uhr (MEZ) veröffentlicht.

Wochendaten zeigen einen anhaltenden Rückgang der Zahl der Arbeitslosengeldbezieher, aber eine steigende Zahl von Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe. Die Commerzbank weist auf Hochfrequenzdaten von Arbeitszeiterfassungssoftware hin, die auf einen deutlich langsameren Beschäftigungsanstieg in der Privatwirtschaft hindeuteten.

Die Ökonomen der Dekabank machen darauf aufmerksam, dass der US-Jobbericht stets in den ersten zwei Wochen eines Monats erhoben wird. Just in diesem Zeitraum seien im Dezember die wöchentlichen Erstanträge sehr stark gestiegen. Abgesehen von den Corona-Frühjahrswochen sei der Zuwachs mit 176.000 Anträgen der stärkste seit Beginn der Statistik 1967 gewesen.

"Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Anzahl der Beschäftigten im Dezember erneut gesunken ist", erklären die Experten der Dekabank. Die Werte aus den Unternehmensumfragen deuteten hingegen keine Abschwächung bei der Beschäftigung an. Zudem seien die Erstanträge in der zweiten Dezemberhälfte wieder sehr deutlich gesunken, und andere zeitnahe Konjunkturdaten wiesen ebenfalls erhebliche Anomalien auf, die möglicherweise auf Probleme bei der Saisonbereinigung zurückzuführen seien. Die Dekabank erwartet daher eine unveränderte Anzahl der Beschäftigten.

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DJG/apo/smh

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January 05, 2021 09:00 ET (14:00 GMT)