TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Freitag erneut verloren. Damit setzte sich die Vortagesschwäche fort. Auf Wochensicht gibt es keine klare Tendenz. Leichten Gewinnen an einzelnen Märkten stehen Verluste an anderen Finanzplätzen entgegen.

Die Marktstrategen der Deutschen Bank begründeten die Abgaben mit Aussagen aus Kreisen der US-Notenbank. Die "zu hohe" Inflationsrate wieder unter Kontrolle zu bringen, ist nach Ansicht eines führenden Mitglieds aktuell die "wichtigste Aufgabe" der Notenbank. Viele Menschen im Land seien wegen der schwindenden Kaufkraft besorgt, erklärte Lael Brainard, die im November von US-Präsident Joe Biden für das Amt der Vizechefin der Notenbank Federal Reserve (Fed) nominiert worden war.

Die Worte von Brainard seien als Hinweise auf einen strikteren Kurs der US-Währungshüter interpretiert worden, so die Marktstrategen. Das habe die zinssensiblen US-Technologiewerte merklich belastet und sich in Asien fortgesetzt. In Südkorea sei ein Zinsschritt der Notenbank zur Bekämpfung der Inflation hinzugekommen. Der Kospi gehörte daher zu den Indizes mit den deutlichsten Abgaben. Japanische Titel hätten zudem unter negativen Vorgaben der Währungsseite gelitten.

Chinesische Aktien verzeichneten etwas geringere Verluste. Hier stützten solide Exportdaten. "Allen Unkenrufen zum Trotz boomen die chinesischen Exporte weiter", stellte Fondsmanager Thomas Altmann von QC Partner dazu fest. "Der Export ist noch immer eine der tragenden Säulen der chinesischen Wirtschaft."

In China fiel der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland um 0,82 Prozent auf 4726,73 Punkte. In der Sonderverwaltungsregion Hongkong verlor der Hang-Seng-Index 0,28 Prozent auf 24 360,69 Punkte.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 gab um 1,28 Prozent auf 28 124,28 Punkte nach. Der australische S&P/ASX 200 ermäßigte sich um 1,08 Prozent auf 7393,86 Punkte./mf/mis