Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Lage am deutschen Arbeitsmarkt hat sich 2021, dem zweiten Jahr der Corona-Pandemie, etwas verbessert. Laut Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) lag die Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt bei 2,613 Millionen. Das waren 82.000 Personen weniger als 2020, wodurch die Arbeitslosenquote auf 5,7 (2020: 5,9) Prozent zurückging. Auch Unterbeschäftigung und Kurzarbeit sanken.

"Alles in allem war die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Verlauf des Jahres 2021 gut. Anfangs war sie allerdings noch spürbar von der Pandemie und den Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung geprägt, bevor im Sommer eine Erholung einsetzte", sagte BA-Vorstandsvorsitzender Detlef Scheele bei der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg. Gleichzeitig seien verstärkt Lieferengpässe in den Vordergrund getreten, die insbesondere das verarbeitende Gewerbe beeinträchtigt hätten.

Die Unterbeschäftigung, die zum Beispiel Personen in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mitzählt, sank ebenfalls. Im Jahresdurchschnitt lag die Unterbeschäftigung bei 3.368.000, das waren 120.000 weniger als 2020. Die Rückgänge im Jahresdurchschnitt bei Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung beruhten vor allem auf den kräftigen Abnahmen in der zweiten Jahreshälfte nach den Öffnungsschritten im Frühsommer 2021.

Die Auswirkungen der coronabedingten Einschränkungen auf den Arbeitsmarkt wurden laut BA inzwischen zu einem großen Teil abgebaut, sind aber nach wie vor - insbesondere in einer gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit - sichtbar.

Kurzarbeit wurde deutlich weniger genutzt als 2020. Der bisherige Höchststand war im April 2020 mit knapp 6 Millionen Personen erreicht worden, was sich im Jahresdurchschnitt 2020 in einer Kurzarbeiterzahl von 2,94 Millionen abgebildet hatte. Für 2021 schätzt die BA diese Zahl auf rund 1,85 Millionen.

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January 04, 2022 04:11 ET (09:11 GMT)