Bern (awp/sda) - UBS-Chef Ermotti zu verworfenen Übernahmeplänen, die dubiosen Geschäftspartner einer Schweizer Goldraffinerie und erste öffentliche Wahlkampfbudgets: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Die UBS-Geschäftsleitung hatte 2016 bereits die Übernahme der Credit Suisse (CS) geprüft. Die Verantwortlichen hätten damals "zu kurz gedacht" und die Situation falsch eingeschätzt, sagte UBS-Chef Sergio Ermotti im Interview mit der "Sonntagszeitung" und "Le Matin Dimanche". Die Verantwortlichen hätten ein Klumpenrisiko befürchtet, sagte der UBS-Chef. "Das wahre Risiko bestand darin, dass man es zuliess, dass eine Bank mit einer fehlgeleiteten Strategie in den Abgrund stürzte", sagte Ermotti. Die Konkurrentin ins Auge gefasst hatten sie, "weil wir sahen, dass die CS ein falsches Geschäftsmodell hatte." Die UBS wollte die Übernahme durch eine ausländische Bank verhindern.

"NZZ am Sonntag":

Eine der grössten heimischen Goldraffinerien, Valcambi, hat Geschäftsbeziehungen zu dubiosen Lieferanten aus den Arabischen Emiraten unterhalten. Die Geschäftspartner in Dubai seien mit Geldwäscherei und Terrorfinanzierung in Zusammenhang gebracht worden, schrieb die Edelmetallkontrolle des Bundes an Valcambi. Dennoch habe die Raffinerie die Geschäftsbeziehung fortgeführt. Das Schreiben liegt der "NZZ am Sonntag" vor. Darin stellte der Bund auch fest, dass Valcambi seiner gesetzlichen Sorgfaltspflicht nachkomme. Doch habe die Raffinerie wenig unternommen, die Herkunft des Goldes zurückzuverfolgen. Valcambi und die Edelmetallkontrolle gaben der Zeitung keine Stellungnahme.

"SonntagsBlick":

Der Zürcher FDP-Nationalrat Andri Silberschmidt gibt für seinen Wahlkampf 280'000 Franken aus. Damit steht er an der Spitze einer Umfrage von "SonntagsBlick" unter allen bisherigen Nationalratsmitgliedern sowie aussichtsreichen Kandidierenden. 70 Kandidierende für den Nationalrat gaben der Zeitung Einblick in ihr Wahlkampfbudget. Hinter Silberschmidt folgt das Budget von Regina Balmer (FDP/ZH) von 220'000 Franken und Adrian Schoop (FDP/AG) mit 175'000 Franken. Bis in vier Tagen müssen alle Kandidierenden ihre Budgets bei der Eidgenössischen Finanzkommission gemeldet haben. Wahlkampfgelder ab 50'000 Franken und Grossspenden ab 15'000 Franken müssen sie offenlegen.

"SonntagsBlick":

Die Anzahl teurer Wohnungen ist in den letzten zwei Jahren von 49 Prozent auf 57 Prozent gestiegen. Angebote für günstigere Wohnungen nahmen hingegen ab, wie "SonntagsBlick" basierend auf einer Analyse der Immobilienberatungsfirma Iazi schrieb. Die Firma analysierte dazu rund 95'000 Wohnungsinserate seit Anfang dieses Jahres. Das Resultat zeigte auch regionale Unterschiede: Am günstigsten mietet es sich im Kanton Jura. In den Kantonen Neuenburg, Appenzell Ausserrhoden, Glarus und Schaffhausen kostet eine 100-Quadratmeter-Wohnung im Durchschnitt 1900 Franken. In Genf bezahlen Mieterinnen und Mieter für die gleiche Fläche rund 3400 Franken.

"SonntagsZeitung":

Der Konsumentenschutz hat Energieminister Albert Rösti zu Massnahmen gegen die steigenden Strompreise aufgefordert. Eine Ursachen für die höheren Preise seien "stossend und bedürfen dringen Anpassungen", hiess es im einem offenen Brief, welcher der "SonntagsZeitung" vorlag. Der Konsumentenschutz schlug entsprechende Massnahmen vor: Für Schweizer Strom sollen Schweizer Preise gelten. Die Basisgebühr müsse abgeschafft werden. Zudem sollten laut Konsumentenschutz die Netztarife angepasst und verschiedene Massnahmen zur Effizienzsteigerung ergriffen werden.

"SonntagsZeitung" / "SonntagsBlick":

Die SP des Kantons Zürich hat ihrem Ständerat Daniel Jositsch bei einer allfälligen Bundesratskandidatur ihre Unterstützung zugesagt. Er bringe alles mit, um Bundesrat zu werden, sagte SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf der "SonntagsZeitung". Es wäre nicht fair, ihn auf sein Verhalten bei den letzten Bundesratswahlen zu reduzieren, sagte sie. Zu "SonntagsBlick" sagte die Politikerin, dass sie sehr wütend auf ihn gewesen sei. Jositsch hatte das Frauenticket der SP kritisiert. Er will am Dienstag seinen Entscheid bekannt geben. Seiler Graf zieht sich aus persönlichen Gründen aus dem Rennen um die Nachfolge des abtretenden Bundesrats Alain Berset zurück.

"SonntagsBlick":

Der Tierschutz-Dachverband hat zwei Vorstandsmitglieder suspendiert. Der Verband warf SP-Nationalrätin Martina Munz und ETH-Agraringenieur Michel Roux vor, das Kollegialitäts- und Loyalitätsprinzip wiederholt verletzt zu haben, wie "SonntagsBlick" aufgrund eines internen E-Mails schrieb. Die beiden suspendierten Vorstandsmitglieder hatten zuvor den Führungsstil der Verbandspräsidentin Nicole Ruch kritisiert. Der Dachverband Schweizer Tierschutz stritt die Vorwürfe ab.

"SonntagsZeitung":

Die Co-Präsidentin der Frauenorganisation Alliance F und Nationalrätin (GLP/BE), Kathrin Bertschy, hat die Resultate der jüngsten Arbeitskräfteerhebung des Bundes in Frage gestellt. Gemäss der Erhebung arbeiteten Schweizerinnen hierzulande zuletzt häufiger Teilzeit als Frauen ohne Schweizer Pass, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Von 25 untersuchten Ländern arbeiteten nur Frauen aus Sri Lanka, Eritrea und dem Kosovo öfter in Teilzeit als die Schweizerinnen. Die Datenauswertung sei zu rudimentär für eine Aussage, sagte Bertschy. Faktoren wie Alter, Einkommen und Familiensituation würden fehlen. Zudem zeige sich der gleiche Effekt bei den Männern.

"Le Matin Dimanche":

Die ehemalige SP-Bundesrätin Ruth Dreifuss hat sich über die Entwicklung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) enttäuscht gezeigt. "Seit 30 Jahren wird daran gebastelt", sagte sie der Westschweizer Zeitung "Le Matin Dimanche". Das Bundesgesetz, welches sie 1994 als Innenministerin eingeführt hatte, beschrieb sie metaphorisch als Flugzeug. "Es gibt keinen Piloten im Flugzug. Oder besser gesagt, es gibt zu viele, und alle ziehen in verschiedene Richtungen", sagte sie im am Sonntag publizierten Interview. Das Flugzeug werde zwar nicht abstürzen. Die Passagiere würden aber durchgeschüttelt.

"NZZ am Sonntag":

Der erfolgreichste Schweizer Regisseur Michael Steiner hat die Gagen in der Filmindustrie kritisiert. Wenn er rund drei Prozent eines durchschnittlichen Filmbudgets von 3,5 Millionen erhalte, sei dies in der Schweiz bereits "top", sagte er im Magazin der "NZZ am Sonntag". Filmförderung soll seiner Meinung nach nicht demokratisch funktionieren. Talent und Publikumserfolg sollen die Fördergelder bestimmen. Mit 1,5 Millionen Kinoeintritten ist er laut der Zeitung Schweizer Rekordhalter. Dennoch bezieht der geschiedene Vater zweier Kinder Arbeitslosengeld. Nach dem Dreh von "Wolkenbruch" ging er ein Jahr lang stempeln.