Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zur Energieversorgung und -sicherheit in Deutschland:


Kartellamt will in Energiekrise Kooperationen temporär erlauben 

Angesichts der drohenden Gasmangellage will das Bundeskartellamt zeitlich beschränkte Kooperationen zwischen Unternehmen tolerieren. In einer solchen Notlage könne man nicht an der Seitenlinie stehen, sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt bei Vorstellung des Jahresberichts. Derzeit gebe es vermehrt Anfragen von Unternehmen, die etwa in Kooperation die Fortführung ihres Geschäfts durch Produktion bei einem Wettbewerber sicherstellen wollten, sagte der Behördenchef. Das sei schon in der Pandemie so gewesen, wo man eine ganze Reihe Kooperationsanfragen bekommen habe, die in Normalzeiten nicht genehmigt worden wären. Wichtig sei, dass es sich um temporäre Kooperationen handele.


Handwerksverband fordert Energiepreisbremse und gezielte Hilfen 

Das deutsche Handwerk fordert angesichts stark steigender Energie- und Gaspreise eine Energiepreisbremse und gezielte Hilfen für besonders betroffene Betriebe. Die hohen Preise stellten eine existenzielle Gefährdung für die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks dar, wie der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer erklärte. Solche Hilfen seien zur Sicherung des Geschäftsbetriebs und der Ausbildungs- und Arbeitsplätze nötig. "Vor diesem Hintergrund ist es notwendig, die Wirkung der Gaspreise abzufedern und das konkret durch eine Preisbremse beim Großhandel und zudem durch gezielte Härtefallhilfen bei den dann immer noch besonders betroffenen Betrieben", so Wollseifer. "Der starke Preisanstieg beim Erdgas muss bereits zu dem Zeitpunkt abgebremst werden, an dem das Gas in das Marktsystem eingespeist wird, um so starke Verwerfungen auf den nachfolgenden Wertschöpfungsstufen zu vermeiden."


Deutschland und Norwegen bilden Partnerschaft zur CO2-Speicherung 

Deutschland und Norwegen haben eine Partnerschaft zur Speicherung von Kohlenstoffdioxid unter der Nordsee vereinbart. Die beiden Energiefirmen Wintershall Dea und Equinor präsentierten am Dienstag Pläne zum Bau einer 900 Kilometer langen Pipeline, die CO2 aus Deutschland zur "untermeerischen" Speicherung in der Norwegischen Nordsee transportieren soll. Ziel sei es, "gemeinsam eine technische und kommerzielle Lösung" für Transport und Speicherung von CO2 zu finden. Konkret ist geplant, die Pipeline von Norddeutschland aus mit Speicherstätten in Norwegen zu verbinden. Sie soll "noch vor 2032" in Betrieb gehen, wie beide Unternehmen betonten.


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August 30, 2022 06:25 ET (10:25 GMT)