Brüssel (Reuters) - Das vergangene Jahr war Wissenschaftlern zufolge das fünftwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen.

In der Atmosphäre sei zudem so viel von den Treibhausgasen Kohlendioxid und Methan verzeichnet worden wie nie zuvor, wie die Forscher des Copernicus Climate Change Service (C3S) der Europäischen Union am Montag mitteilten. Mit deutlichem Abstand seien die vergangenen sieben Jahre die wärmsten Jahre gewesen seit dem Beginn der Messungen 1850. Die durchschnittliche globale Temperatur 2021 habe 1,1 bis 1,2 Grad Celsius über dem Niveau des Zeitraums von 1850 bis 1900 gelegen. Die heißesten Jahre waren 2020 und 2016.

Der vergangene Sommer war den Angaben zufolge der heißeste, den es jemals in Europa gegeben hat. Der Klimawandel hat nach Meinung der Wissenschaftlicher viele der extremen Wetterereignisse im vergangenen Jahr verschärft wie die Waldbrände in Sibirien und den USA sowie Überschwemmungen in Europa, China und im Sudan. In der Türkei, in Griechenland und in Süditalien war es zu schweren Waldbränden gekommen. In Sizilien wurde mit 48,8 Grad Celsius die höchste Temperatur in Europa gemessen. Bei Überschwemmungen in Westeuropa waren mehr als 200 Menschen gestorben. "Diese Ereignisse sind eine deutliche Erinnerung daran, dass wir unser Verhalten ändern und entscheidende und wirksame Schritte in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft vornehmen und auf die Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen hinarbeiten müssen", sagte C3S-Direktor Carlo Buontempo.

Unklar blieb den Forschern zufolge, warum der Anteil von Methan - ein besonders starkes Treibhausgas - in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft angestiegen ist. Das Gas entsteht etwa bei der Öl- und Gasförderung und in der Landwirtschaft, kommt aber auch in natürlichen Quellen wie Feuchtgebieten vor.