Die Branche profitierte von den Lohn- und Beschäftigungszuwächsen im Land, die die Kaufkraft vieler Verbraucher stärkten. Die Erlöse kletterten 2018 schätzungsweise zwischen 3,1 und 3,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag auf Basis der Daten für die ersten elf Monate mitteilte. 2017 hatte das Plus bei 4,3 Prozent gelegen, 2016 bei 2,9 Prozent. Einen Umsatzrückgang gab es zuletzt im Krisenjahr 2009, als die weltweite Finanzkrise auf die Kauflaune durchschlug. Preisbereinigt (real) betrug das Wachstum im vergangenen Jahr voraussichtlich knapp 1,5 Prozent.

Höhere Einkommen und die Rekordbeschäftigung beflügeln derzeit den privaten Konsum. So stiegen die Tarifverdienste im abgelaufenen Jahr mit 2,8 Prozent schneller als die Preise mit 1,9 Prozent. Zudem erreichte die Zahl der Beschäftigten mit 44,8 Millionen ein Rekordhoch. Die meisten Institute sagen für das laufende Jahr einen weiteren Beschäftigungszuwachs bei steigenden Löhnen voraus. Das sind gute Voraussetzungen dafür, dass der Einzelhandel seinen Aufwärtstrend fortsetzt. Der Branchenverband HDE will Ende Januar eine erste Umsatzprognose für 2019 wagen.

Angetrieben wird das Wachstum insbesondere durch den Internet- und Versandhandel. Er legte in den ersten elf Monaten 2018 um 6,2 Prozent zu. In Apotheken sowie im Geschäft mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten fiel das Plus mit 4,1 Prozent ebenfalls überdurchschnittlich aus. Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren: Hier gab es Einbußen von 1,7 Prozent.

Auch bei den Einzelhändlern in der Euro-Zone zeigte die Tendenz zuletzt nach oben. Im November gab es ein Plus von 0,6 Prozent zum Vormonat. Auch hier dürfte steigende Beschäftigung die Geschäfte angekurbelt haben.