WIESBADEN (dpa-AFX) - Starker Bierdurst in Übersee und die zusätzliche Nachfrage während der Fußball-Europameisterschaft haben Deutschlands Brauern 2016 ein stabiles Jahr gesichert. Der Absatz von Pils, Weizen und Mischgetränken legte leicht um 0,1 Prozent auf 95,8 Millionen Hektoliter zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden berichtete.

Ins Inland wurde aber mit 79,0 Millionen Hektolitern so wenig Bier konsumiert wie noch nie. Im Vergleich zum ohnehin schon schwachen Vorjahr waren es noch einmal 0,7 Prozent weniger. Die Produktion für den heimischen Markt macht rund vier Fünftel des Gesamtabsatzes aus.

Das Europageschäft stagnierte mit 9,9 Millionen Hektolitern, so die Statistik weiter. Der mengenmäßig geringere Verkauf (6,8 Mio hl) in Länder außerhalb der EU wuchs dagegen um fast ein Zehntel. Wichtige Exportländer sind etwa China und die USA. Bayerns Brauereien lagen bei den Produzenten mit etwa einem Viertel des Gesamtabsatzes auf dem Spitzenplatz, gefolgt von den NRW-Brauern (23,3 Prozent).

Der Bierabsatz deutscher Brauereien ist generell seit langem rückläufig, nicht zuletzt wegen des gestiegenen Gesundheitsbewusstseins. Seit 2014 verzeichnet die Branche aber wieder stabile oder leicht steigende Zahlen. Das könnte durchaus ein Anzeichen für eine Trendwende zum Positiven sein, sagte ein Sprecher des Deutschen Brauerbundes. Zur stabilen Bilanz 2016 habe auch der überdurchschnittlich warme Sommer beigetragen.

Die amtlichen Zahlen basieren auf der Biersteuer-Statistik. Die steuerfreien Biere ohne Alkohol werden davon nicht erfasst - wohl aber bierhaltige Mischgetränke. Ihre Menge schrumpfte um 2,1 Prozent auf 3,9 Millionen Hektoliter oder 4,1 Prozent des gesamten Absatzes.

Nach Marktbeobachtungen des Fachmagazins "Getränke-Inside" war Krombacher 2016 erneut die deutsche Brauerei mit dem größten Ausstoß. Auf den Plätzen folgen Oettinger, Bitburger und Veltins./rs/ceb/DP/stb