BERLIN (dpa-AFX) - Eine Woche vor der Landtagswahl in Niedersachsen setzt sich die FDP von der CDU ab und wirbt offensiv um Zweitstimmen im bürgerlichen Lager. "Bernd Althusmann wird nicht Ministerpräsident werden. Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, dass die CDU aus der Landesregierung ausscheiden wird", sagte der Generalsekretär der Landes-FDP, Konstantin Kuhle, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Jetzt ist die Frage, welche Regierungskoalition in Niedersachsen Gestaltung übernimmt", sagte Kuhle weiter. "Ich nehme wahr, dass es viele Menschen gibt, die sich in dieser schwierigen Situation eine Stimme für wirtschaftliche Vernunft, für eine solide Finanzpolitik, gegen die kalte Progression, für einen gewissen Pragmatismus in der Energiepolitik wünschen. Diesen Menschen muss man sagen, dass jede Stimme für die CDU eine Stimme ist, die am Ende in der Opposition landet." Daher gelte: "Jetzt kommt es auf die Zweitstimme für die FDP an."

Kuhle verwies auf das ZDF-"Politbarometer" vom Freitag, in dem die SPD von Ministerpräsident Stephan Weil bei 32 Prozent liegt und die CDU unter ihrem Spitzenkandidaten Bernd Althusmann bei 27 Prozent. Die Grünen erreichen 16 Prozent. Die FDP muss mit 5 Prozent um die Rückkehr in den Landtag bangen. Kuhle geht allerdings davon aus, dass die Liberalen über die Fünf-Prozent-Hürde kommen werden.

"Die Frage ist nun: Bekommt Niedersachsen eine linke Landesregierung oder bekommt es eine Landesregierung aus der Mitte", sagte Kuhle, der auch Vizevorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion ist. Zwar reiche es nach der jüngsten Umfrage für Rot-Grün. Aber: "Niedersachsen ist ein Land der knappen Mehrheiten. Es ist nicht ausgemacht, dass Rot-Grün eine Mehrheit bekommt. Das kann passieren. Aber eine Stimme für die CDU jedenfalls vermag das nicht zu ändern."/sk/DP/zb